Cape Boerperd – Kap Burenpferd

Farbe:
meist Brauner und Schimmel – auch andere Farben
Albinos, Falben und Schecken nicht zulässig

Herkunft:
Republik Südafrika

Einsatz:
Reitpferd, Sportpferd

Stockmaß:

ca. 1,42m bis 1,58m



Anatomie:

Das Cape Boerperd bzw. Kap Burenpferd hat einen edlen, trockenen Kopf mit breiter Stirn, der ein gerades Profil aufweisen soll (konkaves Profil und Ramskopf sind nicht erlaubt). Seine großen Augen blicken intelligent. Der Hals setzt gut am muskulösen, gut gerundeten Rumpf mit guter Gurttiefe und breiter Brust an. Das Cape Boerperd hat einen kurzen, geraden Rücken, der in eine gut bemuskelte Hinterhand mit hoch angesetztem Schweif übergeht. Seine trockenen Beine zeigen markante Gelenke und gut geformte Hufe von großer Gesundheit. Das Langhaar ist fein.

Besonderheiten:

Charakteristisch für das Cape Boerperd ist der Trippel (Tölt), den es in extrem hoch rollenden Bewegungen zeigt.

Andere Schreibweisen / Bezeichnungen für diese Pferderasse:

Burenpferd, Cape Boerperd, Kap Burenpferd

Mehr zum Kap Burenpferd

Die Anfänge des Cape Boerperds reichen zurück bis ins Jahr 1652, als Jan von Riebeeck in der Tafelbucht landete, um dort eine Kolonie zur Versorgung der Niederländischen Ostindien-Kompanie zu gründen. Zunächst wurden Ponys aus Java nach Südafrika importiert. Nach erfolgreicher Vermehrung wurden diese auch an einheimische Siedler verkauft. Ein Gewinn für die Pferderasse war ein Schiffsunglück, bei dem sich 14 ausgezeichnete Araber des Schahs von Persien an Land retteten, wo sie eingefangen und zur Zucht der einheimischen Ponys eingesetzt wurden.

Ein ganzes Jahrhundert später wurden Andalusier nach Südafrika importiert, was die Basis für die heutige Rasse des Kap Burenpferdes legte.

In den Jahren 1719 und 1763 gab es große Ausbrüche der Afrikanischen Pferdepest, die den Pferdebestand stark dezimierten. Allerdings geht man davon aus, dass diese Ereignisse maßgeblich zur Robustheit der überlebenden Pferde beigetragen haben.

Im ausklingenden 19. Jahrhundert wurden weitere Pferderassen (Englisches Vollblut, Hackney, Flamländer, Norfolk Trotter und Cleveland Bay) eingeführt, die alle zur Entwicklung des Cape Boerperds beitrugen.

Das so entstandene Pferd erlangte traurige Berühmtheit als zähes, wendiges Kriegspferd in den Burenkriegen, wobei tausende der Pferde getötet wurden. Als der Krieg vorbei war, gab es große Bemühungen zum Erhalt des Cape Boerperds und zur Förderung der Zucht. Das Stutbuch wurde 1905 eingerichtet. Nach 1945 war die Rasse dennoch aufgrund von weltweiten Exporten und der Motorisierung fast ausgestorben. Ab 1948 gab es Bestrebungen, die mittlerweile stark durch das Saddle Horse geprägte Rasse zu erneuern. So wurde ein verbindlicher Zuchtstandard festgelegt. Außerdem kam es zwischen 1964 und 1981 zu wiederholten Schließungen des Stutbuchs.

1981 wurde die Boerperd Breeders Association ins Leben gerufen. Weil 1993 immer noch der Einfluss des Saddlers sehr stark war, wurden ab 1994 acht mit Sorgfalt ausgesuchte Hengste zur Typprägung und Veredlung eingesetzt. Nur die Nachzucht dieser Hengste wurde anerkannt und gleichzeitig der Zuchtstandard noch einmal neu definiert. Im Jahr 1996 wurde das Boerperd als offizielle Pferderasse anerkannt.