Haut und Haare

Haut

Der Körper des Pferdes wird von der Haut wie ein schützender Mantel umschlossen. Die Haut ist das größte Organ des Pferdes und erfüllt mehrere wichtige Aufgaben und Funktionen:

  • Die Haut schützt den Körper mechanisch.
  • Die Haut reguliert den Wärmehaushalt.
  • Die Haut kann Blut speichern.
  • Die Haut ist an der Regulation des Blutdrucks beteiligt.
  • Die Haut beherbergt Sinnesorgane und verschiedene Drüsen.

Die Pferdehaut setzt sich aus drei Schichten zusammen:

Oberhaut (Epidermis)

Die Oberhaut ist ganz außen und mit den Haaren/dem Fell bedeckt. In der Oberhaut befinden sich Pigmente (Farbstoffe), die dunkelbraun oder hellbraun sein können. Die Oberhaut gliedert sich in zwei Schichten. Die obere Schicht ist eine Hornschicht, die aus abgestorbenen, hornhaltigen Zellen gebildet wird. Die untere Schicht ist eine Keimschicht, wo die Hautkeimzellen zu finden sind. Die Hautkeimzellen sind für die Bildung der Hornzellen oder Hornschuppen verantwortlich und nehmen so Einfluss auf das Dickenwachstum der Epidermis.

Lederhaut

Die Lederhaut liegt unter der Oberhaut. Sie setzt sich aus einem dichten Geflecht von elastischen Bindegewebsfasern zusammen und ist relativ dünn. In der Lederhaut sind zahlreiche Nerven, Blutgefäße, Drüsen, Haarbälge und Sinneszellen zu finden. Sie ist deshalb die eigentliche Basis der äußeren Haut. Da sie viele Blutgefäße beherbergt, dient sie auch als Blutspeicher. An den Haarwurzeln, die sich in der Lederhaut befinden, sind Drüsen, die Talg absondern. Dieser Talg sorgt dafür, dass Haut und Haare eingefettet werden. Im Bereich des Euters (Milchdrüse), des Afters und des Hodensackes ist eine dichtere Konzentration dieser Talgdrüsen zu finden.

Unterhaut (Subcutis)

Die Unterhaut setzt sich aus lockerem Bindegewebe zusammen. Sie bildet die unterste Hautschicht und weist einen hohen Anteil an Fettgewebe auf, das besonders bei reichlich genährten Tieren beachtliche Ausmaße annehmen kann. Pferde besitzen eine sehr hohe Zahl an Schweißdrüsen, die in der Unterhaut lokalisiert sind. Die Konzentration der Schweißdrüsen ist in der Halsregion, dem Schulterbereich und in der Flankengegend besonders hoch.

Das Schwitzen wird über das zentrale Nervensystem gesteuert. Auf diese Weise wird der Wärmehaushalt des gesamten Pferdekörpers reguliert. Wenn sich das Pferd stark anstrengt oder erhitzt ist, verdunstet der Schweiß auf der Haut und die Hautoberfläche wird abgekühlt. Schweiß setzt sich überwiegend aus Wasser und Natriumchlorid (Kochsalz) zusammen, was bedeutet, dass dem Pferdekörper diese Substanzen bei Hitze oder Anstrengung verloren gehen.

In der Unterhaut sind noch weitere Drüsen zu finden, die geschlechtsspezifische Substanzen absondern.

Interessant: Ein Drittel der gesamten Körperblutmenge des Pferdes pulsiert durch die unteren Schichten der Haut.

Haare

Die Haare sind eine besondere Bildung der Oberhaut. Ein Haar besteht aus Haarwurzel, Haarschaft und Haarspitze. Bei den Pferden werden vier unterschiedliche Haartypen unterschieden:

  • borstige Tasthaare
  • lange Schutzhaare
  • weiche Wollhaare
  • kurze feste Deckhaare

Bei den Tasthaaren handelt es sich um lange dicke Borstenhaare, die um das Maul und um die Augen herum wachsen und über Nervenfasern mit dem Tastsinn verbunden sind.

Zu den Schutzhaaren gehören neben dem Langhaar (Schopf, Mähne, Schweif) auch die Haare in den Ohrmuscheln und der Behang an den Beinen. Diese Haare schützen das Pferd vor Nässe, Kälte, Staub und Fliegen.

Die weichen Wollhaare wachsen den Pferden im Winter zwischen den Deckhaaren als Zusatzschutz vor Kälte.

Die Verteilung des Deckhaars über den Körper hinsichtlich Dicke, Dichte und Länge steht in Abhängigkeit zur Pferderasse und zur Haltung. Bei Pferden, die das ganze Jahr über draußen sind, ist das Fell im Herbst und Winter länger und oft auch anders gefärbt. Im Winter bzw. Sommer findet bei den Pferden ein Haarwechsel statt. Das Winterhaar ist beinahe doppelt so lang, wie das kurze Sommerfell.

Pferdehaare setzen sich aus einer Mark- und einer Rindenschicht zusammen. In diesen Schichten sind Farbstoffe (Pigmente), die ausschlaggebend für die Fellfarbe sind.

Pferde: Farben und Abzeichen

Die ursprüngliche Farbe der Wildpferde war graubraun bis fahlgelb. Durch gezielte Züchtungen hat der Mensch das Farbspektrum bei den Pferden stark vergrößert. Prinzipiell lassen sich dabei zwei Gruppen unterscheiden: Pferde mit einfarbigem Haar und Pferde mit Haaren in unterschiedlichen Farben. Lesen Sie jetzt mehr über die Farben des Pferdefells.

 Farben des Pferdefells