Reitunterricht – Reiten lernen

Beim Reitunterricht kann nach verschiedenen Konzepten unterschieden werden: Es gibt im Groben Einzelunterricht, Reitstunden in Kleingruppen oder Gruppenunterricht mit Abteilungsreiten.

Reiten lernen im Einzelunterricht

Einzelunterricht ist meist keine Frage des Wollens, sondern eine Frage des Geldbeutels. Wer es sich leisten kann, kann mit der Buchung von Einzelunterricht schnelle Erfolge erreichen. Die Reitstunden werden dabei direkt auf das Niveau des Reitschülers abgestimmt. Individuelle Schwächen und Probleme des Schülers werden direkt vom Reitlehrer erkannt und können gezielt in Angriff genommen werden. Das Lerntempo des Reitschülers bestimmt dabei allein den Fortschritt des Reitunterrichts.

Für ungeübte Reitanfänger kann Einzelunterricht, der über 45 bis 60 Minuten durchgeführt wird, allerdings schnell zu einer zu großen physischen und psychischen Belastung werden, da er die ganze Reitstunde über konzentriert bleiben und aktiv reiten muss. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Absprache kürzerer Lerneinheiten mit dem Reitlehrer, die zu Anfang nicht über eine halbe Stunde hinausgehen sollten.

Besonders geeignet ist Einzelunterricht für erwachsene Reitschüler, die zügig zu Ergebnissen kommen wollen oder für Reiter, die körperlich eingeschränkt oder sehr ängstlich sind und sich deshalb eine intensivere Betreuung durch den Reitlehrer wünschen.

Reitunterricht in Kleingruppen

Beim Reitunterricht in Kleingruppen teilen sich zwei bis drei Reitschüler eine Reitstunde. Dabei werden die Vorteile aus Einzel- und Gruppenunterricht kombiniert. Der Reitlehrer kann aufgrund der geringen Zahl an Reitern noch auf individuelle Schwächen und Fehler eingehen und jedem Schüler ausreichend Aufmerksamkeit schenken. Der Reitschüler kann die Zeiten, in denen sich der Reitlehrer mit einem anderen Reiter beschäftigt, zur selbstständigen Übung und zur Umsetzung der Ratschläge und Tipps, die ihm der Reitlehrer gegeben hat, nutzen.

Im Idealfall sind die Kleingruppen für den Reitunterricht so zusammengestellt, dass die Reiter alle ungefähr auf dem gleichen reiterlichen Niveau sind, damit es bei keinem Schüler zu einer Über- oder Unterforderung kommt. In der Kleingruppe kann wie in der Gruppenstunde in der Abteilung geritten werden, jedoch besteht auch die Möglichkeit, dass alle Reiter auf einer Hand durcheinander reiten. Da ausreichend Platz vorhanden ist, können alle Reitschüler gleichzeitig Aufgaben wie Schenkelweichen reiten, ohne einander dabei zu behindern.

Gruppenunterricht

Vor allem Unterricht für kindliche und jugendliche Reitanfänger wird häufig in Form von Gruppenstunden angeboten. Dabei bestehen die Gruppen meist aus sechs bis acht Reitschülern. Bei diesen Gruppenstärken hat selbst ein guter und erfahrener Reitlehrer kaum noch die Möglichkeit auf einzelne Schüler gezielt einzugehen. Hinzukommt, dass die Reithalle oder der Reitplatz mit einer solchen Gruppe recht ausgefüllt sind. Aufgaben können hierbei nur einzeln nacheinander geritten und vom Reitlehrer beurteilt werden. Die restliche Gruppe dreht derweil im Schritt Runden um den Platz, was gerade jüngeren Kindern und ungeduldigen Menschen sehr schnell langweilig werden kann.

In Gruppenstunden können sich die Reitschüler gut auf ihren Sitz konzentrieren und sich intensiv mit den Bewegungen des Pferdes auseinandersetzen. Da hier jedoch fast immer in der Abteilung geritten wird, gibt es nur wenige Möglichkeiten beispielsweise zur Überprüfung der Hilfen, da die Pferde meist „stumpf“ hinter dem vorlaufenden Pferd her trotten. Unterricht in der Gruppe eignet sich gut für Reitanfänger, die zunächst Vertrauen zu den Tieren aufbauen wollen.

Der Leistungsstand sollte auch beim Reitunterricht in der Gruppe ungefähr auf demselben Niveau liegen. Die Größen der Pferde sollten ebenfalls dicht beieinander liegen, damit sich die Tiere nicht gegenseitig behindern.

Kein Unterricht im Reiten ohne qualifizierten Reitlehrer

Der Erfolg des Reitunterrichts hängt maßgeblich vom Reitlehrer ab.
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