Hydrotherapie – Schwimmen für Pferde

Seit mehr als 30 Jahren hat sich in bei den hydrotherapeutischen Behandlungsmethoden für Pferde das Schwimmen mehr und mehr etabliert. Schwimmen ist ein sehr gutes Fitnesstraining für Pferde, bei dem die Beine nicht zu stark belastet werden. Bei Verletzungen – beispielsweise der Gliedmaßen – kann Schwimmen dazu beitragen, das Herz-Kreislaufsystem des Pferdes gesund zu halten. Schwimmen trägt außerdem zu einem guten Muskeltonus bei und kann für das Pferd eine „willkommene“ Abwechslung im Alltag darstellen.

Obwohl bereits Fohlen instinktiv wissen, wie man schwimmt, ist das Schwimmen keine Aktivität oder Beschäftigung, der sich das Pferd in „Freiheit“ freiwillig hingeben würde. Aus diesem Grund muss das Pferd erst mit dem Schwimmen (im Pool) vertraut gemacht werden – es braucht dementsprechend eine Art „Schwimmkurs“. Dieser „Schwimmkurs“ für das Pferd sollte in Anwesenheit erfahrener Personen und idealerweise in einem speziellen Pferde-Schwimmbecken stattfinden.

Für Pferde ist das Schwimmen sehr anstrengend. Die Zeit im Wasser sollte nur allmählich gesteigert werden. Idealerweise findet eine Überwachung des Pulses des Pferdes unter Zurhilfenahme eines Monitors statt.

In der Regel wird das Pferd beim Schwimmtraining im Pool von zwei Hilfspersonen an zwei Longen (links und rechts am Halfter fixiert) durch das Schwimmbecken geleitet. Dabei ist das Pferd den anwesenden Menschen also vollständig hilflos ausgeliefert, was zu ernsthaften Problemen führen kann, wenn die Notsignale des Pferdes nicht erkannt werden. Personen, die Schwimmtraining für Pferde durchführen, sollten deshalb unbedingt über Erfahrung und ausreichend Kenntnisse über Pferde-Physiologie sowie Pferde-Psychologie verfügen. Das Pferd sollte durch das Schwimmen auf gar keinen Fall überanstrengt oder überfordert werden.

Sollte das Pferd nach dem Aufenthalt im Schwimmbecken zittern, wanken, sich unkoordiniert und/oder steif bewegen oder sehr schnell atmen, so sind dieses genauso wie Nasenbluten (aus einer oder beiden Nüstern) oder ein zu schneller Puls Indizien dafür, dass das Pferd im Pool bis an die Erschöpfungsgrenze gebracht wurde und/oder sich beim Schwimmen eine Unterkühlung zugezogen hat.

Hydrotherapie für Pferde: Auf Überforderung achten

Um einen (Trainings-)effekt durch die Hydrotherapie zu erreichen, müssen Herz und Lunge des Pferdes selbstverständlich belastetwerden, jedoch sollte man als Besitzer oder Betreuer des Pferdes auch die individuellen Puls- und Atmungswerte sowie die Erholungszeiten kennen, um das Pferd im Pool nicht zu überfordern.

Wenn Sie das Pferd aus dem Pool holen, um eine Richtungsänderung durchzuführen oder dem Pferd eine kurze Pause zu gönnen und das Pferd anschließend beim erneuten Heranführen an das Wasser widersetzlich wird und auch trotz ruhigem Zureden nicht wieder ins Wasser will, sollten Sie seine „Meinung“ respektieren und die Hydrotherapie für diesen Tag beenden. Pferde haben meistens einen guten Grund dafür, wenn sie sich verweigern und wenn Sie genau auf Ihr Pferd achten und hören, können Sie ihm Überforderung und Überanstrengung ersparen.

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