Federico Caprilli – Rittmeister, Hippologe

Federico Caprilli lebte von 1868 bis 1907. Caprilli war Rittmeister der italienischen Armee. Außerdem unterrichtete er an verschiedenen Kavallerieschulen in Italien. Er entwickelte eine einfache, sehr pferdeschonende Reitmethode für das Gelände und Springreiten – die als Italienische Reitmethode oder natürliche Methode bekannt ist (s. u.).

Im Jahr 1902 stellte Federico Caprilli in Turin einen Hochsprungrekord auf, um einen Beweis für das Funktionieren seiner Methode zu erbringen. Er überwand dabei ein Hindernis mit einer Höhe von 2,08 Meter.

Im Wesentlichen wird auch heute noch beim  Springreiten „nach Caprilli“ geritten.

Italienische Reitmethode – Natürliche Reitmethode

Federico Caprillis entwickelte die Italienische Reitmethode etwa um 1895. Seine Methode zur Ausbildung des Reitpferdes ist stark vereinfacht und beruht nur auf wenig Zwang. In erster Linie geht es dabei darum, das Pferd für das Reiten im Gelände und das Springreiten auszubilden. Es wird mit relativ langem Zügel und einem lediglich gering ausfallenden Grad der Versammlung geritten.

Caprilli ist es zu verdanken, dass das Springreiten als spezielle Disziplin, die eine besondere Ausbildung erfordert, angesehen und durchgeführt wird. Vor Caprillis Wirken war dieses nicht so.

Federico Caprilli bemühte sich, Störungen des Pferdes im Maul und Rücken während des Springens weitgehend zu vermeiden und strebte stets einen leichten schmiegsamen Sitz an. Wie zu jener Zeit üblich, saß auch Caprilli beim Springen noch mit relativ aufrechtem Oberkörper mit nur leichter Neigung nach vorne auf dem Pferderücken. Er hob jedoch bereits das Gesäß aus dem Sattel. Der Springsitz wie er heute üblich ist, ist eine Entdeckung und Entwicklung der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts.

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