Jütländer

Farbe:
überwiegend Füchse – selten Rappen und Dunkelbraune

Herkunft:
Jütland (Dänemark)

Einsatz:
Zugpferd, Arbeitspferd

Stockmaß:

ca. 1,52m bis 1,62m



Anatomie:

Der Jütländer ist eine Zugpferdrasse aus Dänemark Er erreicht kein ausgeprägt hohes Stockmaß, präsentiert sich aber dennoch äußert massig und kompakt in der Optik und hat viel Kraft. Für ein Kaltblut hat der Jütländer einen bemerkenswert fein geschnittenen Kopf mit gerader oder leicht konvex verlaufender Nasenlinie. Die Augen und Nüstern des Jütländers sind verhältnismäßig groß, die Ohren lang und die Ganaschen ausgeprägt. Der Hals ist kurz und stark mit Muskeln besetzt. Der Halsansatz ist eher hoch. Die Schultern des Jütländers sind flach, die Brust äußerst breit und tief. Der Jütländer hat einen tonnenförmigen Rumpf mit einem kurzen, manchmal etwas tiefen Rücken. Die Kruppe fällt deutlich schräg ab und ist in der Regel gespalten. Die Gliedmaßen des Jütländers sind kurz, grobknochig und stabil mit großen, trockenen Gelenken. Auffällig bei dieser Pferderasse ist der dichte, mittellange Behang an den Fesseln.

Der Jütländer kommt meist als Fuchs oder Dunkelfuchs vor, der oft helleres Langhaar aufweist und weiße Abzeichen hat.

Hintergrundwissen zum Jütländer

Die Rasse des Jütländers gehört zu den ältesten Kaltblutrassen in Europa. Es wird angenommen, dass die starken Pferde bereits von den Wikingern als Arbeitstiere verwendet wurden. Zu späteren Zeiten wurden die schweren Jütländer als Kriegspferde und Ritterpferde eingesetzt, da sie mühelos in der Lage waren, die gewichtige Panzerung der Ritter tragen zu können. Dabei spielt auch das freundliche Wesen und der Gehorsam der Rasse eine große Rolle.

Wenn man vom stärker ausgeprägten Fesselbehang des Jütländers absieht, ist eine deutliche Ähnlichkeit mit dem Suffolk Punch aus England erkennbar. Dieses liegt daran, dass die Rasse des Jütländers im 19. Jahrhundert in der Zucht maßgeblich durch den Suffolk-Hengst Oppenheim LXII. geprägt wurde. Analog zum Suffolk Punch findet man auch beim Jütländer überwiegend nur Füchse in unterschiedlichen Nuancen. Daneben wird vermutet, dass auch die Rasse Cleveland Bay geringen Einfluss auf den Jütländer genommen hat. Der Jütländer selbst wurde in jüngster Vergangenheit dazu eingesetzt, die deutsche Kaltblutrasse des Schleswigers in der Zucht zu verfeinern.

Heutzutage wird der Jütländer mit Vorliebe als Zugpferd vor Brauereiwägen oder großen Kutschen verwendet. Hierbei fallen die attraktiven Tiere mit ihrem langen, dichten Langhaar und dem auffallend dichten Fesselbehang optisch besonders positiv auf.

Zu den wesentlichen Charaktereigenschaften des Jütländers gehören sein Gehorsam und sein Arbeitswillen. Die Pferde zeigen sich trotz ihres schweren Gebäudes kraftvoll, ausdauernd und energiereich, wobei sie sich wegen ihrer Freundlichkeit jedoch sehr einfach führen und kontrollieren lassen.