Geländespringen

Man kennt das Geländespringen als einen Teil von Vielseitigkeitswettbewerben. Aber es gibt auch weitere Pferdesportarten, wo das Springen im Gelände von Bedeutung ist. So wird das Geländespringen auch als Einzelwettbewerb veranstaltet.

Beim Geländespringen sind die Geländestrecken grundsätzlich mit festen Hindernissen ohne abwerfbare Bestandteile versehen. Diese Hindernisse fallen erst bei härteren Stößen um, um dann so zu verhindern, dass sich das Pferd darin verheddert. Die Hindernisse fallen beim Geländespringen im Vergleich zu den Hindernissen bei Springturnieren niedriger aus. Bodenneigung und Tempo erschweren beim Geländespringen den Ablauf.

Die Geländestrecke besteht ebenso aus natürlichen Hindernissen (Gräben, Hecken und Wälle) wie aus künstlich angelegten Naturhindernissen. Oft kommen dabei beim Geländespringen Hindernisse wie Baumstämme, Langholzwagen, Billard oder Gatter zum Einsatz. Die Hindernisse werden beim Geländespringen so an das jeweilige Gelände angepasst, dass sie so gut wie möglich integriert sind und so natürlich wie möglich wirken. Bei jedem Hindernis auf der Geländestrecke sollte ein Vorbeireiten möglich sein.

Geländespringen werden – wie bereits erwähnt – als Bestandteil einer Vielseitigkeitsprüfung abgehalten oder aber als einzelne Prüfung im Gelände. Reitvereine bieten oft unterschiedliche Geländespringen an, wobei es auch besonders einfache, kürzere Geländestrecken mit sehr niedrigen Hindernissen gibt, die auch für Anfänger und Pferde mit fehlender Erfahrung eignen.

Geländespringen: Profil von Pferd und Reiter

Pferd und Reiter brauchen sehr viel Mut, Harmonie und gegenseitiges Vertrauen, um bei Wettbewerben und Prüfungen im Geländespringen auf den in der Regel trickreich angelegten Strecken auf schwierigem Gelände bestehen zu können.

Ein mutiger, offensiver Reitstil alleine reicht jedoch nicht aus, um ein Geländespringen heil und erfolgreich zu meistern. Reiter und Pferd müssen bei der Überwältigung der Hindernisse zusammenarbeiten: Der Reiter muss das Hindernis so anreiten, dass das Pferd die Höhe des Hindernisses einschätzen und es fehlerfrei überspringen kann. Der Reiter muss zudem in der Lage sein, dass Pferd jederzeit vor komplizierten Hindernissen im Tempo zurücknehmen zu können und es auch auf unwegsamem Gelände sicher zu wenden.

Geländespringen: Ausrüstung für Pferd und Reiter

Beim Geländespringen ist aufgrund des höheren Unfall- und Verletzungsrisikos wegen der besonderen Stabilität der Geländehindernisse mehr Körperschutz als bei anderen Disziplinen des Pferdesports notwendig.

Der Reiter sollte für das Geländespringen mit einen sturzsicheren Reithelm und einer Schutzweste ausgerüstet sein.

Das Pferd sollte zum Schutz der Gliedmaßen beim Geländespringen mit Hufglocken, Gamaschen oder Bandagen ausgerüstet werden.

Damit der Sattel zusätzlichen Halt bekommt und beim Geländespringen nicht nach hinten rutschen kann, verwenden die meisten Reiter Vorderzeug.

Durch die besondere Gefährlichkeit des Geländespringens muss die gesamte Reitausrüstung deutlich robuster und sicherer ausgelegt sein als die Reitausrüstung für das Freizeitreiten.

Es gibt Reiter, die die Vorderbeine ihrer Pferde für das Geländespringen zusätzlich mit Fett einschmieren. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass das Pferd leichter an einem Hindernis abgleiten kann und sich das Verletzungsrisiko minimiert.