IPZV Robustpferdehaltung Islandpferde
In ganz Europa leiden Mensch und Tier unter dem extremen Kälteeinbruch und den eisigen Temperaturen. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Tieren, sind die Islandpferde der kalten sibirischen Luft keineswegs vollkommen unvorbereitet ausgesetzt. Kälte und Wind sind den robusten Isländer aufgrund ihrer ursprünglichen Heimat nicht unbekannt. Ihr perfekt auf widrige Witterungsverhältnisse abgestimmtes Fell bietet ihnen zuverlässigen Schutz.
Für Islandpferde gehört ein ganzjähriges Leben im Herdenverband im Offenstall – selbst bei derartigen Minusgraden und rauen Winden wie wir sie aktuell haben – zur normalen Gewohnheit. Islandpferde werden nämlich in ihrem Ursprungsland Island schon immer in halbwilden Herden gehalten, abgesehen von den Pferden, die zum Reiten und Arbeiten eingesetzt werden. Während der Wintermonate verbringen die Herden ihre Zeit in der Nähe der Höfe, wo sie mit minimaler Zufütterung gut über die Runden kommen.
Im Vergleich zu anderen Pferderassen sind die Nüstern der Islandpferde von Natur aus eher eng und ihre Nasengänge fallen eher lang aus. Diese beiden anatomischen Besonderheiten der Isländer führen dazu, dass die von den Tieren eingeatmete Luft stärker als bei Pferden anderer Rassen erwärmt und befeuchtet wird, bevor sie schließlich die Lungen erreicht. Ein gesundes Islandpferd ist deshalb und wegen des ausgeprägten Winterfells gut auf Kälteeinbrüche angepasst und vorbereitet.
Islandpferde – Robustpferdehaltung in Deutschland
Gerittene Islandpferde werden in Deutschland in der Regel in einem großen Offenstall mit weiträumigem Paddock und Auslauf gehalten. Ungerittene Pferde leben auf einer großen Weide mit Unterstand. Diese Art der Pferdehaltung wird als Robustpferdehaltung bezeichnet. Isländer, die derartig im Offenstall leben, kann man oft dabei beobachten, wie sie ihre Zeit unabhängig von den Außentemperaturen und Wetterbedingungen ausgelassenen im Freien mit Spielen und Toben verbringen. Jetzt im Winter bilden sich dabei oft kleine Eis- und Schneeschichten auf dem Rücken der Pferde. Da das Winterfell der Islandpferde jedoch ausgesprochen dicht und stark ist, dringen Kälte und Nässe nicht bis zum Körper der Tiere durch.
Bei stärkeren Winden finden Islandpferde in Robustpferdehaltung im Unterstand ausreichend Schutz vor. Pferde, die geritten werden, werden im Anschluss an das Training zunächst abgetrocknet und versorgt, bevor sie wieder mit dem Schutz des wärmenden Winterfells in ihren Offenstall gebracht werden.
Islandpferde sind von Natur aus mit allen anatomischen Voraussetzungen und Eigenschaften einer typischen Robustpferderasse ausgestattet. Die im Ursprungsland der Pferderasse festgelegte Zuchtordnung, die auch in Deutschland eingehalten wird, stellt sicher, dass diese Merkmale weiter in ihrer ursprünglichen Reinheit erhalten bleiben. Deshalb trotzen die Islandpferde auch auf dem europäischen Festland dem kalten Winter und genießen selbst bei sibirischer Kälte ungetrübte Lebensfreude in ihrem Herdenverband.
Basierend auf einer Pressemitteilung vom 08.02.2012 des
Islandpferde-Reiter-und Züchterverbandes e.V. Deutschland
© des eingebundenen Fotos ebenfalls beim IPZV e.V.
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Über den IPZV e.V.:
Der Islandpferde-Reiter- und Züchterverband e.V. Deutschland, kurz IPZV e.V., ist der mitgliederstärkste Verband aller europäischen und überseeischen Islandpferdeverbände. Geführt vom Präsidenten Karl Zingsheim hat der Verband derzeit rund 24.000 Mitglieder, die in zwölf Landesverbänden und deren 140 örtlichen Reitvereinen (Tendenz steigend) organisiert sind. Diese Mitglieder erfreuen sich an einem Potential von nahezu 60.000 Islandpferden.
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Weitere Informationen zum Isländer auf Pferdchen.org:
Rasseportrait Isländer