Strukturstoffe – Futtermittel für das Pferd

Die pflanzlichen Strukturstoffe sind die natürlichsten Futtermittel für Pferde. Sie versorgen das Pferd mit lebenswichtigen Rohfasern, die die reguläre Funktion der Verdauung und eine gute allgemeine Gesundheit des Tieres gewährleisten.

Bei den Rohfasern handelt es sich nicht um ein reines Füllmittel, sondern um einen elementaren Bestandteil der Pferdeernährung. Wenn das Pferd zu wenig Rohfaser zu sich nimmt, kann es in der Folge zum Auftreten von Erkrankungen (Durchfall, Koliken, Hufrehe) kommen. Außerdem kann eine Mangelversorgung mit Rohfasern dazu führen, dass das Pferd Mist frisst oder mit Holz- und Schweifnagen beginnt.

Strukturstoffe: Gras

Das Pferd wurde durch die Evolution zum Grasfresser. Auf einer guten Weide findet das Pferd alle lebensnotwendigen Nährstoffe (Kohlenhydrate (Zucker/Stärke), Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Wasser). Gras hat einen sehr hohen Wasseranteil von ca. 85%. Außerdem enthält es hochverdauliche Nährstoffe, lösliche Kohlenhydrate (verschiedene Zucker und Stärke), eine große Menge Protein (Eiweiß) und einen geringen Anteil an Rohfaser.

In Punkto ausgewogener Mineralstoffversorgung erfüllen allerdings die wenigsten landwirtschaftlichen Nutzflächen die Anforderungen, so dass auf die Zufütterung von Mineralien auch bei einer reinen Weidehaltung kaum verzichtet werden kann.

Im Laufe der Wachstumsperiode ändert sich der Nährwert des Grases. So ist das Gras im Frühjahr sehr nährstoffreich und verliert dann im Wachstums-/Reifeprozess immer mehr Nährstoffe, wobei es gleichzeitig mehr Rohfaser bildet. Generell kann man sagen, dass Gras je älter es wird, umso weniger nahrhaft ist. Außerdem unterscheiden sich die unterschiedlichen Gräser-Sorten in ihrem Nährstoffgehalt.

Welchen Futterwert (Nährwert) ein Weidegang hat, ist von vielen Faktoren abhängig: Welche Menge Gras frisst das Pferd? Wie ist dieses Gras zusammengesetzt? Wie gut sind die im Gras enthaltenen Nährstoffe absorbierbar?