Wasserversorgung des Pferdes

Wasserversorgung des PferdesPferde sollten ständig Zugang zu frischem, sauberen Wasser haben. So können die Pferde das Wasser vor, während oder nach der Nahrungsaufnahme zu sich nehmen, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung der Verdauung kommt. Wenn ein Pferd keinen ständigen Zugang zum Wasser hat, sollte es vor der Fütterung Wasser angeboten bekommen.

Erhitzte, übermüdete Pferde sollten keine großen Wassermengen aufnehmen. Deshalb empfiehlt es sich, dass ein derartig beanspruchtes Pferd zunächst etwas grasen kann. Anschließend sollte man ihm für eine halbe Stunde feuchtes Heu anbieten und gibt ihm danach etwa alle fünf bis zehn Minuten zwei bis drei Liter Wasser. Nach 30 Minuten kann man dem Pferd wieder nach Belieben den Zugang zum Wasser ermöglichen.

Pferde sollten auch auf der Weide stets Zugang zu frischem, sauberen Wasser haben. Wird Wasser auf der Weide aus Trögen angeboten, sollten diese so platziert werden, dass sie nicht in die Weide hineinragen und auch nicht mitten auf der Weide als Hindernis stehen, was in beiden Fällen ein unnötiges Verletzungsrisiko bedeuten würde, da der Wassertrog so zu einem Hindernis für die Pferde wird. Wassertröge sollten dementsprechend parallel zur Weideumzäunung am Rand der Weide aufgestellt werden. Außerdem sollte die Tränke nicht in einer Ecke untergebracht werden, da es sonst zur „Einkesselung“ des durstigen Pferdes durch seine Artgenossen aus der Herde kommen kann.

Die Wassertröge auf der Weide sollten über keine scharfen Kanten verfügen und regelmäßig auf Beschädigungen und Sicherheit überprüft werden. Außerdem muss das Wasser regelmäßig ausgetauscht und der Trog gründlich gereinigt / ausgebürstet werden. Idealerweise ist der Wassertrog dazu am Boden mit einem Stöpsel zum Wasserablass ausgestattet.

Automatische Tränken sollten auch mindestens einmal am Tag auf Verschmutzungen und Störungen / Defekte der Mechanik kontrolliert werden. Wenn automatische Tränken mithilfe eines Schwimmermechanismus arbeiten, der zur Regelung des Wasserlaufs dient, sollte dieser stets abgedeckt sein, damit die Pferde nicht auf die Idee kommen, damit zu spielen.

Mitunter ist es sinnvoll, Wassertröge oder andere Anlagen zum Tränken der Pferde auf eine feste Betonplatte zu stellen. Auf diese Weise wird der Bereich um die Tränke sicherer, da der Boden nicht so zertrampelt wird.

Im Winter sollte das Eis, das sich auf dem Wassertrog bzw. der Tränke bildet, mindestens zweimal – besser dreimal – täglich aufgeschlagen werden.

Werden größere Pferdegruppen auf einer Weide gehalten, ist es ratsam, zwei bis drei Wassertröge / Tränken auf der Weide unterzubringen, damit alle Pferde in Ruhe trinken können und ausreichend Wasser erhalten.

Wenn natürliche Gewässer auf der Weide vorhanden sind, besteht im Winter eine große Verletzungsgefahr für die Pferde. Ist die sonstige Wasserversorgung mangelhaft, werden die Pferde zunächst versuchen, die Eisfläche mit Maul oder Hufen aufzubrechen. Falls dieses ohne Erfolg bleibt, kann es passieren dass sie die Eisfläche betreten und unter Umständen ins Eis einbrechen, wenn das Gewässer ausreichend groß ist. Natürliche Gewässer sollten deshalb im Winter abgezäunt werden, um die Pferde zu schützen.

Pferde, die im Stall gehalten werden, können entweder mit einer Eimertränke oder mit einer automatischen Tränke mit Wasser versorgt werden:

Wird das Wasser in Eimern auf dem Boden des Stalls angeboten, sollte der Henkel / Griffbügel entfernt werden, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Außerdem sollte eine Vorrichtung vorgesehen werden, die verhindert, dass der Eimer umgestoßen werden kann und dafür sorgt, dass die Einstreu trocken bleibt. Dazu kann der Wassereimer beispielsweise in einen Autoreifen gestellt oder mit einem Ring an der Wand fixiert werden. Der Wassereimer kann auch auf Schulterhöhe des Pferdes im Stall angebracht werden. Dafür gibt es spezielle Eimerhalter oder man stellt den Wassereimer einfach in die Futterkrippe.

Die Verwendung eines automatischen Tränkebeckens bedeutet eine Zeitersparnis für den Pferdehalter. Insbesondere wenn mehrere Pferde versorgt werden müssen, sind automatische Tränkenbecken die beste Methode zur Wasserversorgung. Durch automatische Tränkenbecken entstehen jedoch auch Nachteile, weil dabei beispielsweise nicht kontrolliert werden kann, wie viel Wasser das Pferd tatsächlich zu sich nimmt. Einige Pferde mögen die Geräusche nicht, die bei automatischen Tränkebecken entstehen und verweigern deshalb zunächst die Wasseraufnahme, wenn auf automatische Tränken umgestellt wird, was beobachtet werden muss.

Im Winter kann das Wasser in den automatischen Tränken einfrieren. Deshalb sollten die Zuleitungsrohre sehr gut isoliert werden und über die Installation eines beheizten Tränkebeckens nachgedacht werden.

Es ist immer wichtig, die Wasseraufnahme seines Pferdes im Auge zu haben und zu kontrollieren. Wenn Pferde weniger Wasser als üblich aufnehmen, sollte die Ursache dafür unbedingt ermittelt und behoben werden.

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