Entwurmung: Wurmkuren bei Pferden

Generell ist festzuhalten, dass wohl alle Pferde innere Parasiten beherbergen und wohl jede Weide mehr oder weniger stark mit Parasiten verseucht ist. Erst, wenn die Parasiten- bzw. Wurmbelastung im Pferdekörper zu stark wird, besteht die Gefahr für schwere Schädigungen der inneren Organe des Pferdes. Die Parasitenkontrolle des Pferdehalters gründet auf einer Unterbrechung des Vermehrungszyklus der Parasiten durch regelmäßig durchgeführte Entwurmungen und einem guten Weidemanagement.

In der verantwortungsbewussten Pferdehaltung sind Entwurmungen ein wichtiger Bestandteil. Die Dosierung und die Häufigkeit der Entwurmungen stehen dabei in Abhängigkeit zur Intensität des Weidegangs und zum Weidemanagement.

Insbesondere bei einer intensiven Beweidung werden regelmäßige Entwurmungen in Abständen von etwa sechs bis acht Wochen für die Pferde empfohlen. Dabei spielen allerdings auch das Alter des Pferdes bzw. der Pferde und die Art des zur Entwurmung eingesetzten Wirkstoffes entscheidende Rollen.

Das Entfernen der Pferdeäpfel von der Weide ist in der Parasitenbekämpfung eine Kernaufgabe. Auf diese Weise wird nicht nur die fortwährende Wiederansteckung mit Würmern unterbunden, sondern auch die Belästigung durch Fliegen auf der Weide reduziert und ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Qualität der Weide geleistet. Gras, das auf den sogenannten Geilstellen der Pferde (Kotplätze) wächst, wird von den Tieren verschmäht. Unter frischen Pferdeäpfeln stirbt Gras zudem ab.

Wie bereits erwähnt, stellt die Sauberhaltung der Weide eine der billigsten und effektivsten Maßnahmen, die zur Parasitenkontrolle ergriffen werden können. Wer mindestens zweimal in der Woche – besser natürlich jeden Tag – die Pferdeäpfel von der Weide entfernt, der reduziert damit den Parasitenbefall auf ein Minimum. Zusätzlich kommt einem strategischen Programm zur Entwurmung des Pferdes bzw. der Pferde eine besonders wichtige Bedeutung zu.

Entwurmungsmittel auch Wurmmittel oder Wurmkuren werden in der Medizin auch als Anthelmine bezeichnet. Die Hersteller derartiger Anthelmine für Pferde geben genaue Auskunft darüber in welchen Intervallen die Präparate verabreicht werden sollen, um die die bestmögliche Wirkung zu erreichen. Zudem klären sie ebenfalls über die richtige Anwendung und die zu treffenden Maßnahmen auf. Darüber hinaus ist der Tierarzt Ansprechpartner für alle Fragen zur Entwurmung des Pferdes und zur Auswahl geeigneter Wurmkuren.

Wurmkuren für Pferde werden in unterschiedlichen Darreichungsformen angeboten. Unter anderem gibt es Pasten und Granulate. Es gibt kein Entwurmungsmittel, das alle Wurmarten auf einmal bekämpft. Alle Produkte, die in der Pferdehaltung zur Entwurmung eingesetzt werden, enthalten einen von drei Hauptwirkstoffen (Pyrantel, Ivermectin, Fenbendazol / Benzimidazol). Jeder dieser Hauptwirkstoffe zielt auf die Bekämpfung ganz bestimmter Wurmarten ab.

Wenn man die Mittel zur Entwurmung zu oft wechselt, wird dadurch die schnellere Entwicklung von Resistenzen gefördert. Es wird deshalb empfohlen, bei der Entwurmung von Pferden in einem Drei-Jahre-Zyklus vorzugehen und regelmäßig in einem Abstand von allen sechs bis acht Wochen stets denselben Hauptwirkstoff zu geben (entweder von Frühjahr zu Frühjahr oder von Herbst zu Herbst). Im nächsten Jahr wechselt man auf ein Entwurmungsmittel mit einem anderen Wirkstoff und im dritten Jahr führt man erneut einen Wechsel des Entwurmungsmittels durch.

In bestimmten Jahreszeiten muss außerdem ein anderer Wirkstoff zur Entwurmung des Pferdes eingesetzt werden, um gezielt bestimmte Wurmarten zu bekämpfen:

  • Bekämpfung des Bandwurms
    Termin: Spätsommer
    Wirkstoff: Pyrantel in doppelter Dosis
  • Bekämpfung von Magendasseln
    Termin: Dezember und Juli
    Wirkstoff: Ivermectin
  • Bekämpfung des Blutwurms
    (wandernde Larven, eingekapselte Zysten)

    Termin: Herbst
    Wirkstoff: Fenbendazol

Grundsätzliche Tipps und Basiswissen zur Entwurmung von Pferden

Idealerweise sollten alle Pferde, die sich eine Weide oder einen Auslauf teilen, zur gleichen Zeit mit dem gleichen Mittel entwurmt werden. Wenn das Pferd 48 Stunden nach der Gabe des Entwurmungsmittels im Stall bleibt, reduziert sich die Gefahr einer Wiederansteckung. Bevor neue Pferde in die Herde integriert werden, sollten sie entwurmt werden. Die Dosierung der Entwurmungsmittel erfolgt in Abhängigkeit zum Körpergewicht des Pferdes entsprechend der Anweisungen des Herstellers.

Bedenken Sie, dass auch Stallpferde nicht vor Parasiten bzw. Würmern geschützt sind. Wurmeier sind am Stallboden und an schmutzigen Utensilien zu finden.

Ein Pferd, dass durchschnittlich stark befallen ist, scheidet pro Tag mehr als 30 Millionen (!) Wurmeier aus. Am stärksten befallen zeigen sich überweidete und „pferdemüde“ Grasflächen. Pro Pferd sollte mindestens eine Weidefläche von einem Morgen vorgesehen werden. Außerdem empfiehlt es sich, jede Weideparzelle dreimal pro Jahr für einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen stillzulegen.

Fohlen sollten ab der sechsten Lebenswoche regelmäßig entwurmt werden. Klären Sie die Details hierzu am besten mit Ihrem Tierarzt.

Anzeichen für ein Pferd mit starkem Wurmbefall

Pferde, die unter einem starken Wurmbefall leiden,
können folgende Symptome zeigen:

  • Wiederkehrende Koliken
  • Verlust an Kondition
  • Blähbauch
  • Fell stumpf und glanzlos
  • Durchfall
  • Juckreiz in der Afterregion
  • Probleme mit den Harnwegen
  • Probleme mit den Atemwegen

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