Dämpfigkeit – Lungenemphysem
Wenn bei einem Pferd ein Lungenemphysem vorliegt, spricht man auch von Dämpfigkeit, wobei es sich im eigentlichen Sinne um keine richtige Krankheit handelt, sondern um eine chronische Erkältung mit stark verkleinertem Lungenvolumen. Die Dämpfigkeit tritt meist als Folge einer Bronchitis auf. Das dämpfige Pferd ist beim Atmen nicht mehr in der Lage die Luft vollständig aus den Lungenbläschen herauszudrücken. Auf diese Weise sammelt sich immer mehr Luft in den Lungenbläschen und die Lunge bläht sich insgesamt auf.
Ein typisches Merkmal für ein Pferd mit Lungenemphysem ist die sogenannte „Dampfrinne“, die am unteren Rand der Rippen (kurz vor der Flanke) sichtbar ist. Das Pferd spannt durch die krampfhafte Atmung und gesteigerte Atmungsfrequenz die Muskeln in dieser Region besonders an, wodurch es zum Auftreten der Dampfrinne kommt.
Der Übergang von einer Bronchialerkrankung mit Husten in eine Dämpfigkeit kann sehr schnell erfolgen. Oft reichen wenige Wochen aus, in denen die Ursprungserkrankung nicht richtig behandelt wurde. Zunächst hustet das Pferd noch kräftig und feucht. Dann wird der Husten zunehmend trockener und tonloser. Mit Fortschreiten der Dämpfigkeit nimmt auch die Leistungsfähigkeit des Pferdes mehr und mehr ab.
Die Dämpfigkeit gehörte früher zu den Gewährsmängeln. Eine vollständige Heilung ist nach heutigem Kenntnisstand nicht möglich. Ein Pferd mit Lungenemphysem kann aber meist gut mit Medikamenten (Langzeitpräparaten) behandelt werden, die Linderung verschaffen. Zusätzlich sollten schädliche Außenfaktoren, die die Luftwege des Pferdes reizen können, vermieden werden. Bei der Nutzung eines dämpfigen Pferdes sollte man die eingeschränkte Leistungsfähigkeit des Tieres berücksichtigen.