Kehlkopfpfeifen / Stimmbandlähmung

Beim Kehlkopfpfeifen handelt es sich um eine Störung, die eine Lähmung des linken Stimmbandes zur Folge hat. Deshalb spricht man statt Kehlkopfpfeifen auch von Stimmbandlähmung.

Bei einem gesunden Pferd wird der Kehlkopfknorpel beim Einatmen durch die Muskel zusammengezogen, wobei die Stimmbänder nach außen und oben gezogen werden und auf diese Weise die Kehlkopföffnung vergrößern. Dabei ist die Öffnung des Kehlkopfes umso größer, je heftiger das Pferd atmet.

Bei Pferden, die von Kehlkopfpfeifen also einer Stimmbandlähmung betroffen sind, kann aufgrund der Lähme des entsprechenden Nervs keine Zugwirkung mehr auf das linke Stimmband und den Aryknorpel (pyramidenförmiger Stellknorpel) ausgeübt werden, wodurch es zu einer asymmetrischen Öffnung des Kehlkopfes kommt. In der einströmenden Luft werden dadurch Turbulenzen erzeugt, die wiederum zu einem Vibrieren der Stimmbänder führen. Die vibrierenden Stimmbänder erzeugen jenen röhrenden oder pfeifenden Ton, der charakteristisches Symptom für Kehlkopfpfeifen ist.

Die Ursachen, die zu Kehlkopfpfeifen bzw. einer Stimmbandlähmung führen, sind nicht bekannt. Ein möglicher Grund könnte ein Defekt des Nervs sein, der für die Kontrolle des linken Kehlkopfmuskels verantwortlich ist.

Wenn das Pferd einatmet, tritt das röhrende oder pfeifende Geräusch auf. Bei stärkerer Anstrengung kommt es zu einer Zunahme. Kehlkopfpfeifen tritt öfter bei großen Pferden (Vollblüter und Warmblüter) als bei kleineren Pferden (kleine Warmblüter und Ponys) auf.

Behandlung von Kehlkopfpfeifen – Stimmbandlähmung des Pferdes

Eine Stimmbandlähmung kann nur operativ behandelt werden. Wenn eine Operation nach Hobday durchgeführt wird, wird nach der Öffnung des Kehlkopfes des Pferdes und anschließend werden Teile des Kehlkopfes, die sich hinter dem Stimmband befinden, entfernt. Dabei handelt es sich um Schleimhaut der Stimmtasche. Beim Heilungsprozess kommt es zur Bildung von narbigem Gewebe, das die Stimmbänder zurückziehen und so die Kehlkopföffnung vergrößern soll.

Eine weitere Methode zur Operation bei Kehlkopfpfeifen ist die so genannte Laryngoplastik. Dabei wird der Kehlkopf in einer dauernd geöffneten Position durch den Zug des gelähmten Stimmbandes fixiert. Für diese Art der Operation ist eine hohe chirurgische Präzision erforderlich, was dazu führt, dass die Resultate einer Laryngoplastik sehr unterschiedlich ausfallen. Wenn jedoch eine ausreichend große Kehlkopföffnung erreicht wurde, kann die Luft wieder frei fließen.

Der Erfolg eines chirurgischen Eingriffes lässt sich nur schwer beurteilen. Lediglich bei sehr wenigen Pferden ist nach einer Operation gar kein Geräusch mehr hörbar. Bei einigen Pferden ist jedoch ein Anstieg der Leistungsfähigkeit zu verzeichnen. Eine Operation ist immer dann ratsam, wenn das Pferd bei den von ihm geforderten Aufgaben in Atemnot kommt.

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