Spinale Ataxie / Wobbler-Syndrom

Die Spinale Ataxie wird auch als Wobbler-Syndrom bezeichnet. Der englische Begriff „to wobble“ steht für „wackeln, schwanken, eiern“ und bringt damit bereits das Hauptsymptom dieser Pferdekrankheit zu Ausdruck: einen schwankenden Gang. Pferde, die an Spinaler Ataxie bzw. dem Wobbler-Syndrom leiden, sind nicht zur Koordination ihrer Beinbewegung (vor allem der Hinterhand) in der Lage. Verantwortlich dafür ist eine Druckbelastung auf dem Rückenmark im Halsbereich des Pferdes.

Das Wobbler-Syndrom tritt in erster Linie bei Vollblütern und Quarter Horses auf, kann jedoch auch bei Warmblütern auftreten. Häufiger betroffen sind generell junge Pferde und dabei öfter Hengste als Stuten.

Fällt ein junges Pferd durch Bewegungsstörungen auf, sollte es umgehend einem Tierarzt zur Diagnose vorgestellt werden. Beachten Sie, dass das Führen und Reiten von Pferden, die am Wobbler-Syndrom leiden, überaus gefährlich ist, da diese Tiere jederzeit ganz unvermittelt stürzen können.

Spinale Ataxie – Symptome

Bei Pferden mit Spinaler Ataxie äußert sich die Krankheit in einem Leistungsabfall und Bewegungsproblemen des Pferdes. Es stolpert, fällt und hat eindeutig Schwierigkeiten mit der Koordination. Besonders auffällig wird die mangelnde Koordination betroffener Pferde, wenn diese im Zirkel oder auf leicht abfallendem Boden gehen sollen. Wenn man den Schweif des Pferdes festhält, während dieses geht, beginnt die Hinterhand des Pferdes unter diesem Zug zu schwanken. Pferde mit Wobbler-Syndrom haben Schwierigkeiten bei Wendungen und weigern sich oft rückwärts zu treten. Die Symptome verschlimmern sich sehr schnell.

Auf Röntgenaufnahmen werden meist Knochenveränderungen an der Halswirbelsäule des Pferdes erkennbar, die einen Rückschluss auf eine Druckbelastung des Rückenmarks zulassen. Um die Diagnose eindeutig stellen zu können, kann eine Myelographie durchgeführt werden. Dabei wird dem Pferd vor dem Röntgen eine spezielle Flüssigkeit in den Wirbelkanal injiziert, die eine Darstellung des Rückenmarks erlaubt.

Spinale Ataxie – Ursachen

Verursacht wird die Spinale Ataxie durch Quetschungen oder Verletzungen des Rückenmarks im Halsbereich, die durch Virusinfektionen oder Unfälle zustande gekommen sind. Das Rückenmark kann allerdings auch durch Fehlbildungen an den Halswirbeln unter Druck (Kompression) geraten, wobei die Auslöser für derartige Fehlbildungen noch unbekannt sind. In Verdacht stehen genetische Veranlagung, Mineralstoffmangel oder eine generelle Fehlernährung.

Spinale Ataxie – Behandlung

Im frühen Stadium der Erkrankung beziehungsweise bei plötzlichem Auftreten ist die Verabreichung von Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten hilfreich. Ein Teil der betroffenen Pferde spricht gut auf Boxenruhe an. In der Regel setzt allerdings eine fortwährende Verschlechterung des Zustands ein. Die chirurgischen Möglichkeiten zur Behandlung einer Spinalen Ataxie sind aktuell noch begrenzt und noch nicht zufriedenstellend.

Wenn das Grundleiden durch den Tierarzt auskuriert werden kann und nur leichte Ausfälle bestehen, kann eine medikamentöse Behandlung oder ein chirurgischer Eingriff unter Umständen helfen.

Sind die Störungen beim Pferd bereits so stark, dass es sich selbst und die Menschen, die mit ihm umgehen müssen, durch Taumeln und Stürzen gefährdet, bleibt meist nur noch die Tötung des Pferdes.

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