Gesellschaft für das Pferd

Als klassisches Herdentier fühlt sich das Pferd in der Gemeinschaft mit anderen Pferden am wohlsten. In Freiheit leben Pferde üblicherweise in Familienverbänden, die aus einem Hengst und mindestens einer Stute – meist eher zwei oder drei Stuten – besteht. Bei günstigen Umweltbedingungen vergrößern sich die Pferdeherden auch weiter.

In einer Pferdeherde mit vielen Mitgliedern ergeben sich für das einzelne Pferd viele Möglichkeiten zur sozialen Fellpflege, zur Herstellung freundschaftlicher Bindungen oder auch zu wilden Spielen oder auch mal einer kleinen Rauferei. Vor allem Jungpferde sind dankbar für Altersgenossen mit denen sie toben und kämpfen können, um in ihre Rollen hineinzuwachsen. Ältere Pferde stehen in der Regel einfach ruhig nebeneinander und genießen die Nähe zu ihren Artgenossen.

In der Herde fühlt sich das Pferd geborgen und sicher. Diese Geborgenheit und Sicherheit ist für das Pferd von wesentlich größerer Bedeutung als die üppigste Weide oder der bestausgestattete Stall. Pferde, die alleine gehalten werden, vereinsamen und werden unglücklich, egal wie gut die Haltungsbedingungen auch sonst sein mögen und egal wie gut der Mensch sich kümmert. Der Besitzer kann kein Ersatz für ein anderes Pferd sein.

Es ist jedoch nicht jedem Pferdebesitzer finanziell und zeitlich möglich, ein zweites Pferd zu halten. Der finanzielle Unterhalt für ein Pferd schlägt schon ganz schön zu Buche und der zeitliche Aufwand für die Versorgung eines einzelnen Pferdes in Eigenregie ist meist schon hoch genug. Berufstätige Menschen verwenden dafür in der Regel den größten Teil ihrer Freizeit, um die Grundversorgung zu leisten, das Pferd angemessen zu pflegen und regelmäßig ausreichend zu bewegen. Zwei Pferde würden hier zur Überforderung führen, was weder für den Menschen noch für die Pferde wünschenswert ist.

Sein Pferd unglücklich vereinsamen zu lassen, ist jedoch für verantwortungsbewusste Pferdehalter, denen das Wohl ihrer Pferde am Herzen liegt, keine Option. Die Lösung zur Bewältigung dieser Aufgabenstellung kann darin bestehen, ein anderes Tier anzuschaffen, das dem Pferd Gesellschaft leistet. In erster Linie sind dabei Tiere zu bevorzugen, die ähnlich wie die Pferde in Herden leben und auch zu den Weidetieren gehören. Dafür kommen verschiedene Tiere in Betracht, auf die wir noch in einzelnen Artikeln genauer eingehen werden.

Wichtig ist, dass Sie sich für ein einzelnes Tier entscheiden, wenn Sie Ihrem Pferd wirklich etwas Gutes tun wollen und die Einsamkeit des Tieres sinnvoll bekämpfen wollen. Schaffen Sie mehrere Tiere einer Art an, so können Sie sich sicher sein, dass sich diese als „Kleinherde“ zusammenrotten werden und das Pferd außen vor bleibt. Auch Pferde würden immer einen Artgenossen vorziehen, wenn sie die Wahl hätten. Bevor Sie sich also zur Anschaffung eines „Ersatztieres“ entschließen, sollten Sie genau hinterfragen, ob es wirklich keine Möglichkeit gibt, Ihrem Pferd Pferdegesellschaft zu bieten und wenn Sie sich nur zur Anschaffung eines kleinen Ponys entschließen. Für Pferde sind Pferde – Pferde, dabei spielen Größenunterschiede oder Rassenunterschiede überhaupt keine Rolle, da sich ein Pferd immer wie ein Pferd verhält.

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