Haltung von Pferd und Ziege

Ziegen sind wahre Meister im Ausbrechen und im Erschließen unbekannter und verbotener Gefilde. Sie sind fabelhafte Kletterer, eigensinnig und zeichnen sich durch eine hohe Intelligenz aus. Außerdem zeigen Ziegen die Tendenz alles zu „fressen“, was irgendwie zu ergattern ist. Gute Gründe also, um ausreichende Maßnahmen zu ergreifen, die Ziege dort zu halten, wo sie sein soll und sein darf.

Um die Ziege zuverlässig auf der Weide zu halten und dabei auch das Pferd „verletzungssicher zu verwahren“, führt kein Weg am Elektrozaun vorbei. In der Praxis bewährt hat sich dabei ein doppelter Elektrozaun, der mit einer extra-starken Spannung belegt wird. Der erste Elektrozaun besteht aus drei übereinander gespannten Elektrolitzen. Im Abstand von etwa 50cm wird ein zweiter Elektrozaun „errichtet“, der mit zwei Litzen bespannt wird, die sich genau auf Höhe der Abstände zwischen den Litzen des ersten Elektrozauns befinden. Auf diese Weise erhält die Ziege mit nahezu 100% Wahrscheinlichkeit „einen Schlag“, wenn sie versucht durch den Zaun zu brechen.

Wenn die Bindung zwischen Pferd und Ziege sehr eng geworden ist, verliert die Ziege in der Regel auch das Verlangen von der Weide „abzuhauen“ – jedenfalls solange das Futterangebot stimmt. Sollten Sie jedoch mit Ihrem Pferd alleine ausreiten wollen, sollten Sie sicherstellen können, dass die Ziege nicht in Abwesenheit ihres Gefährten auf „dumme Gedanken“ kommt und nach Wegen von der Weide sucht. Im Idealfall haben Sie für solche Momente die Möglichkeit, die Ziege kurzzeitig im Stall „festzusetzen“ – also sicher einzusperren.

Pferd und Ziege müssen beide regelmäßig entwurmt werden. Vertrauen Sie hierbei auf Ihren Tierarzt, der Ihnen entsprechende Wurmmittel empfehlen wird.

Ziegen neigen dazu, auf dem Boden liegendes Futterheu durch ihren Kot und Urin zu verschmutzen. Um das Heu sauber zu halten, empfiehlt sich deshalb die Verwendung von Heunetzen, die auf die richtige Höhe für das Pferd angebracht werden. Größere Ziegen haben kaum Probleme, wenn sie sich „etwas anstrengen“ müssen, um an das Heu zu kommen. Für Zwergziegen fällt meistens genug Heu herunter, wenn das Pferd frisst.

Wie das Schaf braucht auch die Ziege Salze und Mineralien. Stellen Sie deshalb sicher, dass es im Stall einen Leckstein gibt, den auch die Ziege mühelos erreichen kann.

Die kletterfreudige Ziege wählt sich gerne einen erhöhten Schlafplatz aus. Versuchen Sie eine Lösung dafür im Stall zu schaffen, die von der Ziege gerne angenommen wird und die das Pferd nicht beeinträchtigt. Hier ist unter Umständen etwas Erfindungsreichtum gefragt.

Um die Ziege im Winter davon abzuhalten, die Inneneinrichtung des Stalls „auseinander zunehmen“, hat es sich bewährt, Äste und Zweige zur Beschäftigung in den Stall zu legen. Dabei sollten Sie Sorten wählen, die auch vom Pferd gut vertragen werden, damit beide Stallgenossen sinnvoll und gesund beschäftigt sind.

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