Pferde auf der Weide

Pferde auf der WeideWeiden sind eingezäunte Wiesen auf denen sich die Pferde ihr Futter selber suchen. Die Qualität und das Aussehen einer Weide wird durch die Lage, Bodenbeschaffenheit, das Klima, die Feuchtigkeit und die Vielfalt der dort wachsenden Pflanzen bestimmt. Wichtig sind auch die Beanspruchung der Weide und ihre Pflege, wobei die Anzahl der Weidetiere und die Art der Düngung maßgebend sind.

Die Pflanzen auf der Weide haben alle unterschiedliche Ansprüche. Einige bevorzugen sonnige Standorte, andere wachsen im Schatten. Manche mögen sandigen, lockeren Boden, die nächsten stehen am liebsten in feuchter Erde. In der Gesamtheit bilden sie eine Pflanzengesellschaft. Je vielfältiger diese Pflanzengesellschaft auf einer Weide ausfällt – also je mehr verschiedene Gräser und Kräuter dort nebeneinander wachsen, umso nahrhafter, vielseitiger und wertvoller ist das Futter.

Pferde fressen das Gras nicht an allen Stellen der Weide gleich stark ab. Beliebte Gebiete der Wiese sind jedoch oft schon innerhalb kürzester Zeit kahl gefressen. Aus diesem Grund müssen Weiden regelmäßig gedüngt werden. Damit man den Dünger genau dosieren kann, nimmt man eine Bodenprobe. Dazu wird ein hohles Eisenrohr verwendet, das man an verschiedenen Stellen der Weide etwa 10cm tief in den Boden bohrt. Die Erde, die sich jeweils im Rohr festsetzt wird in einem Eimer gesammelt. Anschließend wird die Erde im Eimer gut durchgemischt und ein Pfund davon in einen Beutel gegeben, der dann an ein Untersuchungslabor geschickt wird.

Für die Düngung von Weiden eignet sich Mistkompost am besten. Dazu werden Pferdeäpfel mit Strohstreu auf Haufen gelagert, damit brauner, erdiger Kompost reifen kann. Zur Beschleunigung des Reifeprozesses können Rote Mistwürmer oder andere Regenwürmer zu den Haufen gegeben werden.

Ideale Pferdweiden bieten abwechslungsreiche Böden. Weiches Gras, feuchte Stellen und harte, steinige Bereiche treten im Wechsel auf, was gesund für die Pferdehufe ist. Zum Schutz vor Witterung und lästigen Fluginsekten sollten Bäume und ein Unterstand oder eine Holzhütte vorhanden sein. Die Wasserversorgung muss natürlich auch sichergestellt werden. Wenn natürliche Wasserquellen vorhanden sind, sollte die Wasserqualität überprüft werden. Ansonsten empfehlen sich Wasserpumpen oder Wasserfässer, die täglich kontrolliert werden sollten.

Ein Großpferd benötigt in Abhängigkeit von der Üppigkeit des Graswuchses und dem Zustand der Weide in etwa 10.000 Quadratmeter Weidefläche pro Jahr. Bei einem Pony liegt der Bedarf bei circa 5.000 Quadratmeter Weidefläche jährlich. Im Normalfall reichen diese Flächen dann auch noch für die Heuernte mit aus. Die genannten Zahlen sind lediglich Richtwerte, da der Bedarf an Futter zwischen den einzelnen Pferderassen meist erheblichen Schwankungen unterworfen ist.

Weiden werden am besten mit Holzpfosten und Holzstangen eingezäunt, vor die noch ein Elektrozaun geschaltet wird. Oft werden aber auch nur Holzpfosten gesetzt und die eigentliche Einzäunung aus stromführender Litze vorgenommen. Für Unterteilungen gibt es spezielle Kunststoffhalter mit Erdspießen, die die Stromlitze an mehreren Stellen aufnehmen können.

Weiden werden nach Standweiden, Portionsweiden und Umtriebsweiden unterschieden. Bei Standweiden dürfen die Pferde ständig die gesamte Weidefläche abgrasen. Im Falle einer Portionsweide, steht den Pferden immer nur ein Teil der Weidefläche zum Abgrasen zur Verfügung, während der Rest mit Elektrozaun abgetrennt ist. Umtriebsweiden sind vom Prinzip her ähnlich wie Portionsweiden. – Die gesamte Weidefläche ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt, wenn die Pferde einen Teil abgefressen haben, werden sie auf den nächsten Teil getrieben, damit sich das Gras auf dem anderen Teil wieder erholen kann.

Die Geilstellen auf der Weide, wo die Pferde ihren Kot absetzen, müssen besonders gepflegt werden. Beim Fressen vermeiden die Tiere diese Bereiche und es kommt meist zu einem üppigen Bewuchs mit Pflanzen, die viel Dünger vertragen. Es ist daher ratsam, die Pferdeäpfel regelmäßig von der Weide zu entfernen und dort wuchernde Pflanzen abzumähen.

Die Weidesaison endet in der Regel im November. Dann wird die Weide ggf. noch einmal gemäht und mit dem Traktor glattgezogen. Während des Winters sollte die Wiese Zeit zum Erholen haben und bis zum kommenden Frühjahr nicht mehr genutzt werden. Wenn die neue Weidesaison beginnt, sollte die Weide noch einmal glattgezogen und eine Kontrolle des Zauns durchgeführt werden.

Wenn die neue Weidesaison im Frühjahr beginnt, dürfen die Pferde nicht sofort ganztägig auf die Wiese. Es sollte eine langsame Gewöhnung an das üppige Grünfutter erfolgen, da es ansonsten schnell zu Magenproblemen bis hin zu Koliken oder Hufrehe kommen kann.