Frederigo Griso bzw. Frederigo Grisone – Hippologe
Frederigo Griso verfasste die Reitregeln Ordini di Cavalcare, die in gewissem Sinne auch heutzutage noch die Basis für die Schulreiterei darstellen. Die Ordini di Cavalcare erschienen im Jahr 1550 in Neapel. Die deutsche Übersetzung des Buches erfolgte im Jahr 1570.
Die Anleitungen, die Griso in seinem Buch empfiehlt, setzen zum Teil einen ziemlich brutalen Umgang mit dem Pferd voraus, um dieses zu einem gehorsamen Streitross zu erziehen. Daneben vertritt Frederigo Griso jedoch auch einige vernünftige Ansichten, die das natürliche Wesen des Pferdes berücksichtigen und heute noch Gültigkeit haben.
Gemeinsam mit seinem Schüler Giovanni Pignatelli entwickelte Frederigo Grisone viele Zäumgsarten. In erster Linie handelte es sich dabei um Kandaren und sägeartige Kappzäume, die in der heutigen Zeit als Marterwerkzeuge nur noch Ablehnung finden.
Griso bzw. Grisone ignorierte die Faktoren einer verhaltensgerechten Behandlung des Pferdes, obwohl er sich auf Xenophon bezog. Er vereinfachte die Pferdedressur auf eine gewaltsame Unterwerfung des Pferdes, wobei brutale Mittel zum Einsatz kamen. Dieser Ansatz beeinflusste die Reitkunst noch längere Zeit nachhaltig und förderte das Unverständnis für die Natur des Pferdes.