Pferde und Reiten: Redewendungen / Sprichwörter
In früheren Zeiten nahm das Pferd die Funktion des heutigen Autos ein. Damals als es noch keine Traktoren gab, erfüllten die Arbeitspferde – auch oft lieblos als Ackergäule bezeichnet, deren Aufgaben. Viele Redewendungen und Sprichwörter, die wir heute noch verwenden, beziehen sich auf die alten Aufgaben und Funktionen der Pferde.
Daneben gibt es viele Redewendungen und Sprichwörter rund ums Pferd und das Reiten, die ihren Ursprung in anderen Teilbereichen wie dem Pferdehandel oder der besonderen Anatomie des Pferdes haben. Andere Redewendungen und Sprichwörter bedienen sich einfach nur typischer Ausdrücke, die in Verbindung mit Pferden oder dem Reiten stehen.
Auf Pferdchen.org sammeln wir an dieser Stelle
die bekanntesten Redewendungen und Sprichwörter:
- „Da bringen mich keine zehn Pferde zu.“
- „Eine wahre Pferdenatur haben.“
- „Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul.“
- „Sich in irgendwas vergaloppieren.“
- „Die Pferde scheu machen.“
- „Das Pferd beim (tlw. auch am) Schwanz aufzäumen.“
- „Auf dem hohen Ross sitzen.“
- „Sich aufs hohe Ross setzen.“
- „Vom hohen Ross herunterkommen.“
- „Nicht den Karren vor das Pferd spannen.“
- „Immer sachte mit den jungen Pferden.“
- „Arbeiten wie ein Pferd.“
- „Das hält ja kein Pferd aus!“
- „Müde wie ein Karrengaul (tlw. auch Ackergaul).“
- „Vom Hafer gestochen werden.“
- „Jemanden an die Kandare nehmen.“
- „Rosskur“
- „Rossnatur“
- „Ruhig Brauner!“
- „Ein Pferdegebiss haben.“
- „Die Stalltür schließen, nachdem sich das Pferd davongemacht hat.“
- „Ich glaub, mich tritt ein Pferd!“
- „Er/Sie ist das beste Pferd im Stall.“
- „Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss.“
- „Vom Pferd auf den Esel kommen.“
- „Jemandem zureden wie einem lahmen Gaul.“
- „Sich gegen etwas aufbäumen.“
- „Auf Schusters Rappen.“
- „Den Amtsschimmel reiten.“
- „Der Amtsschimmel wiehert.“
- „Ein Pferdenarr sein.“
- „Da muss ja ein Pferd lachen.“
- „Der Angeber kauft zuerst die Sporen und besorgt sich dann ein Pferd.“
- „Auf alten Pferden lernt man reiten.“
- „Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.“
- „Ein goldener Sattel macht einen Esel nicht zum Pferd.“
- „Hochmut reitet zu Pferd aus und kommt zu Fuß wieder nach Haus.“
- „Das Kleid macht nicht den Mann, der Sattel nicht das Pferd.“
- „Gutes Pferd, kurzer Ritt.“
- „Aufs hohe Ross setzen sich meist diejenigen, die nicht reiten können.“
- „Das Denken sollte man den Pferden überlassen,
die haben die größeren Köpfe.“ - „Über die Stränge schlagen.“
ungebührliches Verhalten wie ein auskeilendes Zugpferd / Gespannpferd - „Aufs richtige Pferd setzen.“
und: „Aufs falsche Pferd setzen.“
nehmen Bezug auf die Wetten bei Pferderennen - „Sporen muss man sich verdienen.“
auch: „Sich die ersten Sporen verdient haben.“
Wer sich die Sporen verdient hat, ist kein Anfänger mehr, sondern schon über Erfahrungen verfügt und bereits Erfolge aufweisen kann. - „Jemand zum Pferdestehlen.“
auch: „Jemand, mit dem man Pferde stehlen kann.“ - „Jemandem etwas vom Pferd erzählen.“
auch: „Jemandem die Geschichte vom Pferd erzählen.“ - „Da geht der Gaul mit ihm durch.“
auch: „Da gehen die Gäule mit ihm durch.“
oder „Ihm geht der Gaul durch.“ - „Ich hab schon ein Pferd vor der Apotheke kotzen sehen.“
auch: „Man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen.“
Hinweis: Aufgrund ihrer Anatomie können Pferde nicht „kotzen“. - „Ross und Reiter nennen.“
auch: „Ross und Reiter beim Namen nennen.“
Diese Redewendung geht auf das Mittelalter zurück. Bei Ritterturnieren war es nämlich üblich (und aufgrund der Rüstungen notwendig), vor den Wettkämpfen Pferd und Ritter namentlich vorzustellen. - „Aus dem Stegreif“
Stegreif ist eine alte Bezeichnung für den Steigbügel. Wenn beispielsweise Entscheidungen aus dem Stegreif getroffen werden, bedeutet dieses, dass die Entscheidungen unvorbereitet oder unüberlegt getroffen werden müssen. Dieses ist analog zum Reiter, der Anweisungen erteilte, obwohl er noch nicht vom Pferd abgestiegen war und dementsprechend noch mit den Füßen in den Steigbügeln „stand“.
Redewendungen und Sprichwörter
mit direktem reiterlichen Bezug:
- „Solange Reiter denken, dass Pferde nicht fühlen,
müssen Pferde fühlen, dass Reiter nicht denken.“ - „Verlass Dich nicht auf die Reit-Fehler der anderen –
mach Deine eigenen.“ - „Beim Rückwärtsrichten ist das Stehenbleiben kein Fortschritt.“
- „Vor der Prüfung hofft der Dressurreiter,
dass der Richter beide Augen offen hält.
Hinterher kann er froh sein,
wenn er ein Auge zudrückt.“