Insektenplage – Pferde vor Insekten schützen
Stechfliegen fungieren als Zwischenwirte für parasitäre Würmer und können Krankheiten auf das Pferd übertragen. Stallfliegen (auch: Wadenstecher) und Stechmücken gehören zu den unangenehmen Fluginsekten, die den Pferden das Leben schwer machen.
Für Pferde äußerst gefährlich sind auch die Stiche der Kriebelmücken (Melusindae) und Gnitze (Heleidae; Ceratopogonidae), die als Mitauslöser des Sommerekzems angesehen werden. Zum Schutz vor Kriebelmücken, die in erster Linie in feuchten Gebieten vorkommen, ist es ratsam, die sensiblen Körperregionen (Brust, Bauch, Schlauch oder Euter) dick mit Melkfett einzureiben.
Neben den Fluginsekten werden Pferde im Sommer auch häufig von Milben (Acari), die zur Ordnung der Spinnentiere gehören, belästigt. Die Milben „graben“ Gänge in die Pferdehaut und saugen Blut, was zu Räude oder Krätze beim Pferd führen kann. In erster Linie treten beim Pferd zwei Arten von Räude auf: Die Grasmilbenräude, die hauptsächlich am Pferdeohr auftritt und die Saugmilbenräude, die an den Ansatzstellen von Mähne und Schweif in Erscheinung tritt.
Insektenschutz für Pferde
Um Pferde vor den lästigen Insekten und den teilweise damit verbundenen Krankheiten und Erkrankungen zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können Ihr Pferd regelmäßig mit einem Insektenschutzmittel bzw. Fliegenmittel (Repellent) einsprühen bzw. einreiben. Durch die Wirkstoffe im Repellent wird der natürliche Geruch des Pferdes überdeckt. Außerdem fällt den Insekten die Aufnahme von Sauerstoff in der Duftwolke des Repellents schwer. Es gibt im Handel viele verschiedene Produkte, um das Pferd vor Insekten zu schützen. Dabei werden nehmen Sprays bzw. Fliegensprays auch Gels und Roller angeboten. Die Mittel unterscheiden sich in Ihrer Zusammensetzung und Wirkdauer. Achten Sie darauf, dass mindestens sechs Stunden Wirkung garantiert werden. Außerdem sollte das Repellent auch noch wirken, wenn das Pferd stärker schwitzt – zum Beispiel beim Ausritt.
Es gibt alternativ auch verschiedene Methoden aus der Naturheilkunde, die zum Insektenschutz des Pferdes beitragen sollen. So soll es helfen, dass Pferd an drei Tagen hintereinander mit Essigwasser (Mischungsverhältnis 1:20) zu waschen und außerdem regelmäßig Obstessig (1 Esslöffel) über da Futter zu geben. Auf diese Weise soll ein Milchsäureschutzmantel aufgebaut werden, der zu einer besseren Insektenabwehr beitragen soll. Essigwasser ist zudem ein probates Mittel, um den Juckreiz bei Insektenstichen zu mildern.
Schutz vor Fliegen und Bremsen soll durch Einreiben des Pferdes mit Rainfarnpulver oder eine Abkochung aus Walnussblättern erzielt werden können.
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Rezept zur Herstellung eines Fliegenmittels für Pferde (1 Liter):
- 0,5 Liter Wasser
- 0,5 Liter Obstessig
- 15 Tropfen Walnussschalenöl
- 15 Tropfen Zedernholzöl
- 15 Tropfen Lavendelöl
- 20 Tropfen Nelkenöl
Die Öle sind in der Apotheke erhältlich. Alle Zutaten gut mischen und das Pferd vor allem an den empfindlicheren Körperpartien gründlich damit einreiben.
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Homöopathisch empfiehlt sich die Verwendung von Apis D6 zur Abwehr von Fliegen und Bremsen. Davon sollten Sie Ihrem Pferd jeden Tag 15 Tropfen geben. Nach Insektenstichen verhindert Apis zudem Juckreiz und das Anschwellen der Stichstellen.
Teilweise besteht auch die Annahme, dass die Fütterung von Knoblauch ihren Teil dazu beiträgt, Insekten von Pferden fernzuhalten. Hier besteht allerdings keine Einigkeit über die tatsächliche Wirkung.
Um das Pferd vor Insekten zu schützen, können Sie es auch mit einer speziellen Fliegendecke eindecken. Fliegendecken gibt es aus unterschiedlichen Materialien und in vielen verschiedenen Ausführungen. Daneben bietet der Handel auch Ohrhauben, Fliegenschutzmasken für den Kopf und Fransenstirnbänder zum Insektenschutz für Pferde an.