Achal Tekkiner

Farbe:
vor allem Braune, Füchse und Falben
mit einzigartigem Goldschimmer

Herkunft:
Turkmenistan und umliegende Gebiete
(Kasachische, Kirgisische und
Usbekische Republik)

Einsatz:
Reitpferd, Distanzpferd, Sportpferd

Stockmaß:

ca. 1,50m bis 1,55m



Anatomie:

Der Achal Tekkiner gehört zu den Pferderassen, die speziell für ein hohes Tempo auf Langstrecken gezüchtet wurden, was an vielen dafür typischen Merkmalen deutlich wird. Der Achal Tekkiner hat einen eleganten, trockenen Kopf, der eine breite Stirn und ein gerades Profil oder eine leichte ramskopfförmige Biegung aufweist. Üblicherweise trägt der Achal Tekkiner seinen Kopf sehr hoch.  Die Augen des Achal Tekkiners sind groß und ausdrucksvoll. Sein hochaufgesetzter Hals ist lang und zeichnet sich meist durch eine extrem starke Bemuskelung des Unterhalses aus (oft Hirschhals). Der Achal Tekkiner steht im Langrechteckpferd-Typ, was sich im langen, geraden Rücken zeigt. Er hat einen deutlich ausgeprägten Widerrist und eine schräg abfallende Kruppe. Manchmal erscheint der Unterbauch an den Flanken extrem aufgezogen – ähnlich wie bei Windhunden. Optisch zeigt sich der Achal Tekkiner als enorm sehniges, häufig knochiges und unterernährt erscheinendes Pferd, was jedoch typisch für diese Pferderasse ist. Ein „Auffüttern“ sollte beim Achal Tekkiner nicht erfolgen. Die trockenen, langen Gliedmaßen besitzen breite Hufe.

Die Fellfärbung des Achal Tekkiners ist unverwechselbar. Weil dem Deckhaar das Haarmark fehlt, scheint Licht durch die Haare, was seinem Fell einen besonderen Goldschimmer verleiht. Insgesamt ist das glatte Fell des Achal Tekkiners sehr kurz, dünn und fein. Das nur mäßig dicht und eher kurze Langhaar wächst nur gering. Gelegentlich fehlen Schopf und Mähne auch ganz.

Besonderheiten:

Turkmenische Hengste gehören zu den Mitbegründern der englischen Vollblutzucht („Byerley`s Turk“) und der Trakehner Zucht („Turc Main Atty“).

Hintergrundinfos zum Achal Tekkiner

Der Achal Tekkiner stammt aus Turkmenistan (zentralasiatische Republik). Er geht aus eine sehr alte turkmenische Pferderasse („blutschwitzende Pferde“ von Ferghana) zurück, die schon vor etwa 3000 Jahren als Kriegspferd eingesetzt wurde. Es wird angenommen, dass es temporär zur Einkreuzung von Arabern und Persern kam, dennoch ist davon auszugehen, dass das ursprüngliche Erscheinungsbild des Turkmenen im Großen und Ganzen im Achal Tekkiner erhalten blieb. Die Pferderasse ist aufgrund ihrer Herkunft aus den Wüstengebieten zwischen dem Iran und dem Kaspischem Meer äußerst widerstandsfähig.

1935 legte eine Reitergruppe auf Achal Tekkinern eine Distanz von mehr als 4.000 Kilometern (Aschchabad bis Moskau) in einem Zeitraum von lediglich 83 Tagen zurück. Besonders erschwerend dabei war das Durchqueren der Karakum-Wüste, wo die Pferde mehrere Tage ohne Wasser überstehen mussten, was ihre Bereitschaft zur Leistung allerdings nicht beeinträchtigte.

Neben ihrer besonderen Eignung als Distanzpferde, sind Achal Tekkiner in der Lage enorme Geschwindigkeiten zu erreichen, was sie ebenfalls zu guten Rennpferden macht. In Flachrennen ist der Achal Tekkiner dem Englischen Vollblut allerdings unterlegen.

Vereinzelt werden Achal Tekkiner auch in anderen Disziplinen als Sportpferde eingesetzt. Hierzulande ist der Achal Tekkiner überwiegend als Freizeitpferd vertreten.

Die Zucht des Achal Tekkiners erfolgt in den Gestüten Alma-Ata, Tersk und Lugowsk.

Trotz den dünnen, feinen Fells ist der Achal Tekkiner unempfindlich gegenüber starken Temperaturschwankungen, da er an diese aufgrund seiner Wüstenherkunft gewöhnt ist. Da die Luftfeuchtigkeit in Westeuropa jedoch wesentlich höher ist, friert er hier sehr leicht und muss bei Wind und Regen aufgestallt werden. Eine dauerhafte Stallhaltung ist für den Achal Tekkiner allerdings nicht ratsam, da er ein ausgeprägt hohes Bewegungsbedürfnis hat und eine Stallhaltung eine praktisch Unreitbarkeit als Folge haben kann.

Charakteristisch zeichnet sich der Achal Tekkiner durch seine Loyalität und Anhänglichkeit aus. Sie sind allerdings typische Wüstenpferde, die sich nur an eine Person / ihren Besitzer binden und sich daher kaum für den Einsatz unter wechselnden Reitern eignen. Der Achal Tekkiner hat einen ausgeprägten Eigenwillen, was sich bei falscher Behandlung schnell in einer Wehrhaftigkeit der Tiere zeigt. Für Anfänger ist der Achal Tekkiner auf gar keinen Fall geeignet.

Achal-Tekkiner sind ausgesprochen loyale, anhängliche Tiere, jedoch nur gegenüber ihrem Besitzer. Die Pferde können praktisch nicht von mehreren Reitern im Wechsel geritten werden. Sie besitzen einen starken Eigenwillen und beginnen sich bei unsachgemäßer Behandlung rasch zu wehren. Die Rasse ist für Anfänger nicht geeignet.