Amerikanischer Traber (Standardbred Pacer, Standardbred Trotter)

Farbe:
alle Farben
überwiegend Braune und Dunkelbraune
(oft mit Äpfelung)
daneben Rappen und Füchse
sehr selten Schimmel

Herkunft:
USA

Einsatz:
Reitpferd, Rennpferd (Trabrennen, Passrennen)

Stockmaß:

ca. 1,45m bis 1,65m


Anatomie:

Optisch sind beim Amerikanischen Traber, der auch als Standardbred Pacer oder Standardbred Trotter bezeichnet wird, die typischen Kennzeichen eines Rennpferdes, das auf Geschwindigkeit im Trab gezüchtet wurde, zu erkennen. Der Amerikanische Traber hat einen mittelgroßen, trockenen Kopf mit einem geraden oder leicht konvexen Profil und großen Nüstern und Augen. Seine Ohren sind fein geschnitten und lang. Er hat einen geraden, langen Hals, der eine wenig gewölbte Oberlinie und eine eher leichte Bemuskelung aufweist. Der Halsansatz ist hoch an den langen, flachen Schultern. Der Amerikanische Traber hat einen deutlich ausgeprägten Widerrist, einen langen, festen Rücken und eine verhältnismäßig eher steil abfallende Kruppe mit einem tiefen Schweifansatz. Seine Rippen zeigen eine gute Rundung. Sein Leib ist zu den Flanken hin gut sichtbar aufgezogen. Er hat lange, trockene Gliedmaße, die über starke Gelenke und lange Röhren verfügen. Die mittellange Fesselung ist schräg. Die Hufe des Amerikanischen Trabers sind groß und gut.

In der Gesamterscheinung ähnelt der Amerikanische Traber dem Englischen Vollblut, das für Flachrennen (Galopprennen) gezüchtet wird. Er ist jedoch meistens kleiner und weniger fein. Der Amerikanische Traber erscheint wegen seiner langen, schlanken Muskeln an Oberarm und Oberschenkel zäh und leistungsfähig.

Interessantes über den Amerikanischen Traber

Der Amerikanische Traber hat maßgeblichen Einfluss auf alle anderen Traber-Pferderassen weltweit genommen. Die Rasse des Amerikanischen Trabers selbst ist auf das Englische Vollblut zurückzuführen, das für Galopprennen gezüchtet wird. Die Grundlage für die Zucht des Amerikanischen Trabers bildete der Hengst Messenger, der 1780 geboren wurde und nach Philadelphia exportiert wurde. In Philadelphia wurde er zunächst als Deckhengst für Vollblutstuten und später auch für Stuten anderer Pferderassen eingesetzt. Die Enkel von Messenger fielen überraschend nicht nur durch ihre Geschwindigkeit im Galopp, sondern auch durch ihr außergewöhnlich schnelles Tempo im Trab auf. Zusätzlich hat der Berber (Import eines Hengstes im Jahr 1820) und das amerikanische Morgan Horse Einfluss auf den Amerikanischen Traber genommen. Im Jahr 1871 wurde das erste Zuchtbuch gegründet.

In Amerika wird der Amerikanische Traber als Standardbred Pacer oder Standardbred Trotter bezeichnet. Dabei liegt der Unterschied in der Gangveranlagung der Pferde. Pacer sind Passgänger und Trotters sind Traber. Standardbred Pacer und Standardbred Trotters laufen in der Regel in getrennten Rennen. Ursprünglich mussten die Pferde für die Zuchtanerkennung eine Meile in zweieinhalb Minuten zurücklegen. Durch harte Zuchtselektion und einer daraus resultierenden Verbesserung der Gangqualität, konnte dieses Zeitlimit mittlerweile deutlich unterschritten werden.

Standardbred Pacer erzielen wegen der ökonomischeren Gangmechanik höhere Geschwindigkeiten. Bei vielen deutschen Trabern ist die Veranlagung zum Pass ebenfalls vorhanden. Zudem zeigen diese Pferde unter dem Sattel häufig auch den Tölt oder Walk, was die Pferde zu bequemen und angenehmen Pferden für die Freizeit macht. Für den Galopp ist eine Ausbildung notwendig. Danach lässt sich auch dieser rund und weich sitzen.

Der Amerikanische Traber ist ein ausdauerndes Pferd mit einem ausgeprägten Leistungswillen.  Aufgrund ihres hohen Vollblutanteils verhalten sie sich häufig nervös und übersensibel, was durch die Ausbildung zum Rennpferd noch verstärkt wird. Wenn Amerikanische Traber artgerecht gehalten werden (nach einer entsprechenden Gewöhnung ist auch eine ganzjährige Robusthaltung im Offenstall möglich), zeigen sich die Pferde intelligent, vielseitig und zuverlässig. Traber, die bereits auf der Rennbahn eingesetzt wurden, benötigen einen Halter mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen, der den Tieren die notwendige Zeit zur Beruhigung und Gewöhnung an ein neues ruhigeres Leben lässt. Die nötige konsequente Ausbildung unter dem Sattel sollte durch einen Reiter mit ausreichend Erfahrung erfolgen.