Hannoveraner

Farbe:
Rappen, Schimmel, Braune und Füchse

Herkunft:
Hauptzuchtgebiet Niedersachsen

Einsatz:
Reitpferd für unterschiedliche Disziplinen

Stockmaß:

ca. 1,65m bis 1,75m


Anatomie:

Der Hannoveraner hat einen mittelgroßen Kopf, der gute Proportionen und einen klaren Schnitt aufweist. Das Profil ist gerade oder weist in der Andeutung eine Ramsnase auf. Der Hals des Hannoveraners ist lang und muskulös. Der Halsansatz befindet sich hoch an den eher flachen Schultern, die dem Hannoveraner einen guten Raumgriff erlauben. Beim Hannoveraner handelt es sich um ein Langrechteckpferd: Der Widerrist ist ausgeprägt und erstreckt sich weit in den langen Rücken hinein. Der Abfall der Kruppe ist leicht. Der Schweif hoch angesetzt. Die Muskulatur an der breiten Brust und an der Hinterhand ist ausgeprägt. Die kräftigen Gliedmaßen verfügen über Stabilität und weisen eher große Gelenke, Röhrbeine mit mäßiger Länge und mittellangen Fesseln mit guter Schräge auf. Die Hufe gehören beim Hannoveraner gelegentlich zu den Problemzonen.

Hintergrundwissen zum Hannoveraner

Die Anfänge des Hannoveraners reichen bis in das frühe 18. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit gründete Georg II. König von England und Herr des Hauses Hannover das Landesgestüt Celle. Zur Zucht wurden neben Holsteinern auch Andalusier und Neapolitaner eingesetzt. Ziel der Zucht war ein umgängliches und robustes Pferd, das sich für die verschiedensten Einsatzbereiche eignete. – Es sollte ebenso gut unter dem Sattel gehen, wie vor der Kutsche und sich darüberhinaus auch noch in der Landwirtschaft einsetzen lassen. Als der Zweite Weltkrieg vorüber war, wurden die Zuchtanforderungen angepasst und Englisches Vollblut und Trakehner eingekreuzt. Daraus entstand ein sportliches Warmblut mit mehr Eleganz, das sich aber dennoch durch Stabilität und Stärke auszeichnet.

Heutzutage erfreuen sich die Hannoveraner einer weltweiten Beliebtheit als Sportpferde für das Dressurreiten und den Springsport, die in der Vergangenheit zahlreiche Erfolge verbuchen konnten. Zu bekannten Vertretern der Rasse gehören beispielsweise Deister, Walzerkönig oder Dollar Girl. Der Hannoveraner eignet sich daneben auch ideal als Freizeitpferd, das auch mit gewichtigeren Reitern gut zurechtkommt.

Im Vergleich zu den anderen deutschen Warmblutrassen zeichnet sich der Hannoveraner vor allem durch seinen unkomplizierten Charakter und seine Nervenstärke aus. Er gilt als temperamentvoll aber nicht überempfindlich. Im Umgang kann es mit Hannoveranern, die aus Zuchtlinien mit starkem Vollblut-Einfluss stammen, manchmal etwas schwieriger sein.