Mächtigkeitsspringen

Die erste Vergabe von olympischen Medaillen für den Weit- und Hochsprung zu Pferde erfolgte 1900 bei Olympia in Paris. Die Gold-Medaille wurde für eine übersprungene Höhe von 1,85m und eine Weite von 6,10m verliehen.

In den folgenden 50 Jahren beschäftigten sich viele Reiter mit der Frage, wie hoch oder weit ein Pferd überhaupt springen kann: Im Jahr 1906 überwand der Franzose Capitaine Crousse mit dem Pferd Conspirateur eine Höhe von 2,35m. 1938 gelang dem italienischen Rittmeister Antonio Gutierrez auf Osoppo in Rom die Überwindung von 2,44m. 1947 legte der aus Chile stammende Capitano Alberto Larraguibel Morales auf seinem 15-jährigen Vollblut Huaso in Vina del Mar die Messlatte noch einmal höher, in dem er sagenhafte 2,47m übersprang. Dieser Rekord hat bis heute Bestand, weil sich die Hindernisse verändert haben und die damaligen rampenartigen Hochsprunghindernisse längst nicht mehr zum Einsatz kommen.

Im Springsport wurde die Mauer zur neuen Herausforderung, wenn es um die Überwindung von Höhe ankommt (Mächtigkeitsspringen). Das steil emporragende Hindernis stellt Pferd und Reiter vor eine extreme Herausforderung, da der Absprung exakt taxiert werden muss. Der Weltrekord dabei wird von Willibert Mehlkopf gehalten. Dieser übersprang im Jahr 1985 beim Weltfest des Pferdesports (CHIO Aachen) mit dem Pferd Wabbs eine Mauer mit 2,30m Höhe.

Mächtigkeitsspringen erfreuen sich beim Publikum aufgrund ihrer besonderen Spannung und ihres Unterhaltungswertes einer großen Beliebtheit, werden allerdings nur noch selten veranstaltet. Beim Mächtigkeitsspringen zeigen vor allem großrahmige Pferde, die auf einem engen Springparcours eher schlecht zurecht kommen, besonderes Talent.

Turniere im Bereich des Mächtigkeitsspringens werden auch als Puissance-Wettkämpfe bezeichnet.