Ausbindezügel / Ausbinder

Die Ausbindezügel – umgangssprachlich oft auch nur Ausbinder genannt – stellen eine einfache Form von Hilfszügeln dar. Ausbindezügel bestehen aus zwei Riemen jeweils etwa 90cm lang, die vom Sattelgurt, Longiergurt oder Voltigiergurt zu den Gebissringen verlaufen.

Bei den Ausbindezügeln werden drei wesentliche Varianten unterschieden. Alle Varianten der Ausbindezügel sind verstellbar und entweder aus Leder oder Stoff/Nylon/Gurtmaterial hergestellt. Bei der ersten Variante der Ausbinder handelt es sich um einfache Lederzügel oder Stoffzügel. Die zweite Variante der Ausbinderzügel ist mit einer elastischen Einlage ausgestattet. Ausbinderzügel der dritten Variante verfügen über einen dicken Gummiring.

Es besteht teilweise die Annahme, dass die Pferde bei der zweiten und dritten Variante des Ausbindezügels mehr Kopffreiheit durch die elastische Einlage bzw. den Gummiring erhalten. Oft ist allerdings zu beobachten, dass Pferde mit derartigen Ausbindezügeln ausgestattet, unstetig in ihren Kopfbewegungen werden oder sich auf die Zügel legen. Wenn einfache Ausbindezügel verwendet werden, wird das Pferd jedoch in ständigem Kontakt gehalten.

Ausbindezügel sollten normal nur zum Longieren und Voltigieren eingesetzt werden. Dabei sollen sie dafür sorgen, dass das Pferd ruhig am Zügel steht und gleichmäßig im Rücken schwingt. Gelegentlich werden Ausbinder auch vorübergehend beim Reitunterricht für Anfänger eingesetzt, um das Pferd ruhig zu halten. Zu diesem Zweck sollte man jedoch besser auf einen Stosszügel zurückgreifen.

Anlegen der Ausbindezügel

Grundsätzlich sollten die Ausbinder erst nach einer Aufwärmphase angelegt werden.

Je ein Ausbindezügel wird zum Longieren oder Voltigieren in jeweils einen Ring der Trense unterhalb der Zügelschnalle eingehakt. Das andere Ende der Ausbindezügel wird jeweils an der Seite des Pferderumpfes am Sattelgurt, Longiergurt oder Voltigiergurt so hoch verschnallt, dass die Ausbinder bei einer normalen Kopfhaltung des Pferdes eine beinahe waagerechte Linie bilden.

Das Pferd wird so lang ausgebunden, dass sich die Stirnlinie des Pferdekopfes noch deutlich vor der Senkrechten befindet. Bei jüngeren Pferden führt kürzeres Ausbinden zu Verkrampfungen der Halsmuskulatur. Bei älteren, schon ausgebildeten Pferden können die Ausbindezügel bis fast zu senkrechter Nasenlinie verkürzt werden, um eine stabilere Anlehnung zu erreichen. Der jeweils innere Ausbinder wird auf dem Zirkel ein bis zwei Loch kürzer geschnallt, um eine Einstellung der Kopf-Hals-Partie des Pferdes nach innen gemäß der Kreisform des Hufschlags zu erzielen.

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