Chambon

Das Chambon gehört zu den Hilfszügeln, die nicht nur auf die Vorderhand, sondern auf den ganzen Körper des Pferdes einwirken. Erfunden wurde das Chambon in Frankreich.

Beim Chambon wird ein Stossriemen zwischen die Vorderbeine des Pferdes hindurchgeführt und am tiefsten Punkt von Sattelgurt oder Longiergurt verschnallt. Dieser Riemen endet unterhalb des Pferdehalses in einem Metallring. Über dem Genick des Pferdes liegt ein Lederriemen, der auf beiden Seiten unterhalb der Pferdeohren ebenfalls mit einem eingenähten Metallring ausgestattet ist. Vom unteren Metallring des Stossriemens aus, verläuft eine Schnur beiderseits aufwärts zu den Metallringen des Genickriemens und von dort aus weiter zu den Gebissringen. Auf diese Weise entsteht eine Verbindung vom Trensengebiss über das Pferdegenick zum Stossriemen.

Wenn das mit Chambon ausgestattete Pferd seinen Kopf hochwirft, wird ein Ruck im Maul und gleichzeitig Druck auf das Genick ausgelöst. In dem Moment, wo das Pferd seinen Kopf wieder senkt, ist die zwingende Wirkung weg.

Das Chambon wird verwendet, um das Pferd dazu anzuregen, sich vorwärts abwärts zu dehnen, sich schwungvoll aus der Schulter heraus zu bewegen, seinen Rücken zu wölben und insgesamt einen attraktiven Eindruck zu machen. Beim Longieren begrenzt das Chambon die Kopfhaltung des Pferdes nach oben.

Als Hilfszügel eignet sich das Chambon vor allem für Pferde, deren Rückenmuskulatur gestärkt werden muss. Durch die Verwendung des Chambons kann zudem der Gang des Pferdes insgesamt verbessert werden.

Das Chambon sollte wie die meisten anderen Hilfszügel nur von erfahrenen Ausbildern und Reitern verwendet werden. Es ist wichtig, dass derjenige, der das Chambon einsetzt, Kenntnisse der durchtreibenden Hilfen besitzt. Nur so kann sich die gewünschte Streckung des Pferdes tatsächlich aus vollem Schub der Hinterhand entwickeln. Zügelanlehnung findet das Pferdemaul beim Chambon nicht.

Eingesetzt werden sollte das Chambon nur beim Longieren ohne Reiter.

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