Praktische Pferdefütterung: Turnierpferde
Turnierpferde benötigen Energie zur Verrichtung der körperlichen Arbeit, die von ihnen verlangt wird. Daneben stellt Energie auch den Grundumsatz sicher. Das Pferd darf durch die gefütterte Energie jedoch nicht „heiß“ werden.
Bei einigen Pferden heißt es, dass sie „heiß“ oder „nervig“ werden, wenn sie mit Getreide – insbesondere mit Hafer – gefüttert werden. Derartige Auswirkungen durch die Fütterung entstehen jedoch im Allgemeinen durch eine in Relation zur Arbeitsleistung des Pferdes betrachteten überhöhten Fütterung des Pferdes mit Getreide. Wenn Pferde nicht regelmäßig gearbeitet werden, sollte der Anteil an Getreide in der Ration so niedrig wie möglich sein.
Neben Getreide liefert dem Turnierpferd auch Speiseöl in der Futterration Energie. Die Energie aus Ölen und Fetten werden nur langsam freigesetzt. Außerdem führt die Fütterung von Ölen auch zu einer Verbesserung des Fells. Bis zu 150ml pflanzliche Öle können pro Tag an ein Turnierpferd verfüttert werden, wobei beachtet werden muss, dass die Energiemenge, die Öl bzw. Fett zur Verfügung stellt, zweieinhalb Mal so hoch ist, wie die Energiemenge, die durch die gewichtsmäßig gleiche Menge Kohlenhydrate geliefert wird.
Täglicher Weidegang ist für jedes Pferd eine Wohltat. Ganz unabhängig davon, ob es sich um ein edles Pferd von hohem Wert oder um ein weniger teures Pferd handelt. Viele Turnierpferde fristen jedoch ein Dasein im Stall, wobei auch ohne den Weidegang eine ausreichende Rohfaserversorgung gewährleistet werden muss.
Werden Pferde nur eingeschränkt mit Rohfaser versorgt, entwickeln sich oft aus Langeweile so genannte Untugenden. Dazu gehören Holznagen, Kotfressen oder Koppen.
Die Rohfaserzufuhr und die Beschäftigungsdauer kann bei der Fütterung erhöht werden, indem das Kraftfutter mit Häcksel vermischt gefüttert wird. Auch ein Strohballen in der Box kann die Langeweile mindern und der Beschäftigung des Pferdes dienen, dabei muss jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass wirklich alle Bänder vom Ballen entfernt wurden.